ZusammenfassungIn einer sich schnell verändernden Welt, die durch hyperkomplexe Systeme gekennzeichnet ist, reichen Insellösungen einzelner wissenschaftlicher Fachbereiche nicht mehr aus. Daher sind transdisziplinäre Forschungsansätze vonnöten, wobei die Informatik in einer datengetriebenen Welt eine zentrale Rolle einnimmt. Anhand des Beispiels der Krisenfrüherkennung, hier insbesondere der Vorhersage von gewaltsamen Konflikten, wird die praktische Verknüpfung verschiedener wissenschaftlicher Fachbereiche mit der Informatik skizziert. Der Intelligence-Zyklus der Nachrichtendienste dient als übergreifendes Konzept der Informationsverarbeitung, welches veranschaulicht, wie aus Daten Informationen und schließlich Intelligence – also Entscheidungswissen – generiert werden können. Entscheidungswissen beruht auf validierten Zusammenhängen, die dann zu Handlungsempfehlungen führen. Im vorliegenden Beitrag wird argumentiert, dass die Informatik nicht allein technisch verstanden werden darf, im Sinne der Datengenerierung, -speicherung, -verarbeitung und -darstellung, sondern auch in Bezug zum abzubildenden Gegenstand gesehen werden muss.