Es scheint, daß die Entwicklung von Maschinen von Anfang an, ganz gewiß aber die der modernen Computer, mit der Vorstellung von Geräten verbunden gewesen ist, die dem Menschen in irgendeiner Weise ähnlich sind, mit ihm zusammenarbeiten oder ihn ersetzen sollen.Androiden äfften den Menschen nach und man hätte sie gerne als Partner beim Schachspiel präsentiert, Roboter sollen den Menschen bei schwerer oder unangenehmer Arbeit ersetzen, ihn in Präzision und Ausdauer übertreffen und deswegen auch billiger als er arbeiten.Der Einsatz von immer besseren und immer besser programmierbaren Maschinen hat unzählige Arbeitsplätze, nicht nur in der Fabrik, verändert oder vernichtet, also Menschen verdrängt. Viele Entwickler von Computern, vor allem Vertreter der sogenannten Künstlichen Intelligenz, haben als Leitbild ihrer Arbeiten eine kognitive Maschine, die menschliche Arbeit schließlich auch dort nachahmen, ersetzen oder ergänzen kann, wo es um das Sammeln und Bewerten von Informationen, das Vermitteln von Wissen, das Planen von Handlungen, die Vorbereitung von Entscheidungen geht. "Lehrcomputer", "Assistenten", "Agenten" ersetzen zwar den Menschen vordergründig nicht, sondern treten ihm zur Seite oder ihm gegenüber, wobei sie aber ihrem Namen gemäße Rollen zu spielen beginnen, die vordem nur Menschen zugebilligt wurden. Die Entwicklung und der Einsatz solcher Maschinen stellt daher Fragen nach dem dabei zugrunde liegenden Menschen-und Maschinenbild.Wenn Maschinen dem Menschen immer vergleichbarer werden, ihm vielleicht sogar partiell gleichgesetzt werden, dann erhebt sich mit erhöhter Schärfe die Frage der ethischen Begründung ihres Einsatzes, denn dieser kann offensichtlich und auf vielerlei Weise Freiheit,Verantwortung und Würde des Menschen berühren. Eine Ethik von (maschinellen) Agenten muß also vor allem danach fragen, was ihr gerechter und moralisch guter Einsatz in der Praxis ist und unter welchen Bedingungen und mit welchen Konstruktionen dieser erreicht wird. Die Autonomie des Menschen gegenüber der Maschine stellt sich nicht automatisch her und ist durch nichts garantiert außer durch unsere eigene Wachsamkeit gegenüber allen Versuchen, sie zu zerstören.Im Computer begegnet uns vor allem im Arbeitsprozeß eine Maschine, deren Konstrukteure zum Teil eine Autonomie des Computers gegenüber dem Menschen anstreben.Es führt zu einer Aufgabe von Freiheit und damit von Verantwortung beim Menschen, wenn wir die Denk-und Sprechweise von der "Autonomie" des Computers zulassen.Ein Ziel bei der Konstruktion maschineller Agenten muß also sein, die Entscheidungen über Ziele und Kriterien menschlichen Handelns immer bei den betroffenen Anwendern zu lassen. a0000005222
Mensch und MaschineDie Arbeit von Menschen, die Maschinen verwenden, sei es daß sie sie zurüsten oder bedienen, ihnen zuarbeiten oder ihre Hilfe in Anspruch nehmen, wird durch die Beschaffenheit der Maschinen eingeengt oder erweitert, auf jeden Fall zu einem mehr oder minder großen Anteil mitbestimmt. Der Philosoph Christoph Hubig [1] formuliert: "Der Umgang mit Sy...