Zusammenfassung
Hintergrund Unsere Bevölkerung ist vielfältig.
Diversitätsmerkmale wie ein Migrationshintergrund, das Alter oder das
Geschlecht gehen mit einer Vielzahl von Erwartungen an die
Gesundheitsversorgung, einschließlich der Rehabilitation, einher. Durch
eine diversitätssensible Versorgungsgestaltung ist es möglich,
diese Vielfalt zu berücksichtigen, was sich positiv auf die
Inanspruchnahme und die Ergebnisse der Versorgung auswirken kann.
Diversitätssensibilität sollte sich dabei jedoch nicht nur auf
die Vielfalt der Rehabilitand*innen beziehen, denn auch die Vielfalt der
Belegschaft geht mit Chancen und Herausforderungen einher, die beachtet werden
müssen. Einrichtungsleitungen und Gesundheitspersonal sind sich der
Notwendigkeit einer diversitätssensiblen Versorgung durchaus bewusst,
entsprechende Maßnahmen werden bisher aber selten und nur unsystematisch
angewendet. Ziel des Vorhabens war es, eine Handreichung – bestehend aus
einem Instrumentenkatalog und einem Handlungsleitfaden – zu entwickeln,
die Rehabilitationseinrichtungen bei der Umsetzung einer
diversitätssensiblen Versorgung unterstützen kann.
Methoden Für die Studie wurde ein Mixed-Methods-Ansatz verwendet.
Im Rahmen eines Scoping Reviews wurden zunächst geeignete Instrumente
für die Handreichung identifiziert (n=34), die zur Umsetzung
einer diversitätssensiblen Versorgung genutzt werden können. Ein
Entwurf der Handreichung wurde anschließend in sieben Fokusgruppen mit
Gesundheitspersonal (n=44) und einem Diskussionszirkel, bestehend aus
n=5 Vertreter*innen von Rehabilitationsträgern,
konsentiert.
Ergebnisse Die partizipativ entwickelte DiversityKAT-Handreichung
stellt diversitätssensible Instrumente vor, darunter Anleitungen,
Fragebögen, Checklisten und Konzepte, die dazu genutzt werden
können, die Vielfalt der Bedürfnisse und Erwartungen im
Versorgungsalltag zu berücksichtigen. Gemäß dem Feedback
des Gesundheitspersonals enthält die Handreichung einen
praxisorientieren Handlungsleitfaden, welcher in Form einer
Schritt-für-Schritt-Anleitung bei der Auswahl und Umsetzung geeigneter
Instrumente unterstützen soll. Auf Anregung des befragten Personals und
der Rehabilitationsträger wurden Fallbeispiele ergänzt, die den
Einsatz von beispielhaften Instrumenten in konkreten Situationen
veranschaulichen. Eine Auswahlmatrix dient zur schnellen Orientierung und der
Vorausauswahl geeigneter Instrumente.
Diskussion Durch praxisorientierte Hinweise und niedrigschwellige
Anleitungen besitzt die DiversityKAT-Handreichung das Potenzial, die
Nutzerorientierung in der Rehabilitation zu erhöhen, muss aber noch in
weiteren Evaluationsstudien überprüft werden.