Immunsuppression, Abstoßungsdiagnostik und -therapie nach Pankreastransplantation

Abstract

Die spezifische Abstoßungsdiagnostik im Bereich des Pankreastransplantates ist anhand von Serumparametern nach wie vor kaum möglich, so daß neben dem Monitoring der Pankreasenzyme im Urin und der Urinzytologie nur die Transplantatbiopsie möglich ist. Da jedoch 95% der Pankreastransplantationen als kombinierte Pankreas-/Nierentrans-plantationen vorgenommen werden, besteht hier die Möglichkeit der Abstoßungsdiagnostik über das Monitoring der Transplantatniere. Die immunologischen Probleme bei der Pankreastransplantation sind dadurch gekennzeichnet, daß die Inzidenz und Intensität an akuten Abstoßungsreaktionen deutlich höher als nach der Transplantation anderer solider Organe ist. Ursache dieser immunologischen Probleme ist zum Teil die durchschnittlich schlechte HLA-Identität der Transplantate. Als Standardtherapie in der In-duktionsphase gilt die Quadruple-Immunsuppression mit Cyclosporin, Steroiden, Azathioprin und antilymphozytären Antikörpern. Die Verwendung polyklonaler (ATG) oder monoklonaler Antikörper (OKT3) führt zu denselben Ergebnissen, die mit einer Inzidenz der akuten Abstoßungsreaktionen von 56-83,5% nach wie vor unbefriedigend sind. Die Verwendung eines neuen immunsuppressiven Schemas (Neo-Quadruple-Therapie) führt nach ersten Ergebnissen zu einer Reduktion der Abstoßungsreaktionen auf 31 %. Die The-rapie akuter Abstoßungsreaktionen erfolgt in erster Linie ebenfalls mittels Antikörpern (ATG/OKT3). Hinsichtlich der Effektivität neuer Immunsuppressiva wie Tacrolimus und Mycophenolat Mofetil liegen noch keine ausreichenden verwertbaren Ergebnisse vor.