ZusammenfassungDeutsch: Als häufige genetisch bedingte neurodegenerative Erkrankung ist
die Huntington-Krankheit eine Modellerkrankung – auch für die
Gentherapie. Unter den unterschiedlichen Möglichkeiten ist die
Entwicklung von Antisense-Oligonukleotiden am weitesten fortgeschritten. Als
weitere Optionen auf Ebene der RNA stehen Mikro-RNAs und Modulatoren der
RNA-Prozessierung (Spleißen) zur Verfügung, auf DNA-Ebene
Zink-Finger-Proteine. Mehrere Produkte befinden sich in der klinischen
Prüfung. Diese unterscheiden sich in Applikationsform und systemischer
Verfügbarkeit, aber auch in der genauen Wirkung. Ein wichtiger
Unterschied könnte darin liegen, ob alle Formen des Huntingtin-Proteins
gleichermaßen von der Therapie angesprochen werden, oder ob sich die
Therapie präferentiell gegen besonders toxische Formen wie das
Exon1-Protein richtet. Die Ergebnisse der kürzlich abgebrochenen
GENERATION HD1 Studie waren etwas ernüchternd, am ehesten aufgrund der
nebenwirkungsbedingten Liquorzirkulationsstörung. Sie sind daher nur ein
Schritt in der Entwicklung zu einer wirksamen Gentherapie gegen die
Huntington-Krankheit.