Zusammenfassung. Grundlagen: Die Implantation eines Zytomegalievirus-(CMV)-IgG positiven Spenderorganes (D+) in einen CMV-IgG negativen Empfänger (R-) stellt eine Hochrisikokonstellation nach Herztransplantation (HTX) dar. Jede CMV-Infektion nach Transplantation ist nicht nur mit erhöhter Morbidität und Mortalität assoziiert, sondern steigert auch die Inzidenz akuter Abstoßungen und ist zudem ein Kofaktor in der Entwicklung der Transplantatvaskulopathie. Um Infektionen postoperativ weiter zu reduzieren, wurde ab 1997 eine neue, antivirale CMV-Prophylaxe etabliert.Methodik: Retrospektiv wurde die CMV-Hochrisikopopulation (D+/R-) ausgewertet, die mit oralem Acyclovir und CMV-Hyperimmunglobulin prophylaktisch behandelt worden war (Gruppe I, n = 8, 1995(Gruppe I, n = 8, /1996 und mit dem D+/R-Kollektiv verglichen, welches postoperativ Ganciclovir initial intravenös, anschließend oral über insgesamt 90 Tage erhalten hatte (Gruppe II, n = 18, 1997-2001.Die demographischen Daten beider Gruppen unterschieden sich nicht. Über den gesamten Beobachtungszeitraum wurde in beiden Gruppen eine idente Immunsuppression verabreicht.Ergebnisse: Fünf Patienten (62,5 %) der Gruppe I starben im Mittel 6,7 ± 7,6 Monate nach HTX, die verbleibenden 3 Patienten (37,5 %) leben im Mittel 80,7 ± 5,2 Monate nach der Transplantation. Nur zwei Patienten der Gruppe II verstarben (11,1 %), 16 Patienten (88,9 %) leben im Mittel 41,6 ± 13,0 Monate nach der HTX (p = 0,004).In Gruppe I kam es bei 6 Patienten (75 %) im Mittel 7,8 ± 1,9 Wochen nach der HTX zur CMV Serokonver-sion, in Gruppe II bei 9 Patienten (50 %) erst 44,5 ± 22,7 Wochen nach HTX (p = 0,01). In Gruppe I fanden sich mehr positive Antigenämietests als in Gruppe II (13,8 % vs. 9 %, p = NS). Signifikant weniger Abstoßungsepisoden Grad IB oder höher (ISHLT Klassifikation) traten in Gruppe II (18 von 195 Biopsien = 9,2 %) als in Gruppe I (16/89 Biopsien = 18,0 %)(p = 0,036) auf.Schlussfolgerungen: In der Gruppe mit Ganciclovir-Prophylaxe war die Mortalität signifikant niedriger. Die 90tägige, antivirale Ganciclovirprophylaxe reduzierte die Inzidenz der CMV-Infektionen im Hochrisikokollektiv, das Auftreten der Infektionen konnte signifikant in eine spätere Phase nach HTX verschoben werden.Schlüsselwörter: Zytomegalievirus, Herztransplantation, Ganciclovir, Prophylaxe.Summary. Background: Implantation of a cytomegalovirus (CMV) positive graft (D+) into a CMV-negative recipient (R-) is a high risk constellation after heart transplantation (HTX). CMV infection after HTX is associated with increased morbidity, mortality, raised incidence of acute rejection and possibly the development of transplant vasculopathy. In order to further reduce the incidence of CMV infections, a new, antiviral prohylaxis was established in 1997.Methods: We retrospectively reviewed all mismatched cardiac transplant recipients (D+/R-) who were treated with oral acyclovir combined with CMV-hyperimmune globulin (group I, n = 8, 1995/1996) and compared them with CMV mismatched (D+/R-) recipients who had postoperatively ...