Hidradenitis‐suppurativa‐bedingte Kosten, ein Plädoyer für Aufmerksamkeit: eine systematische Literaturübersicht

Abstract

Die Daten zu Hidradenitis suppurativa (HS)-bedingten Kosten sind begrenzt und inhomogen. Sie sind jedoch erheblich. Wir führten eine systematische Sichtung der Literaturberichte durch, in denen finanzielle Daten über jeden Gesundheitsbereich oder andere Ausgaben dokumentiert wurden, die durch HS und/oder HS-bedingte Auswirkungen auf Beschäftigung, Einkommen und persönliches wirtschaftliche Entwicklung entstanden sind (indirekte Kosten). Dafür wurden drei elektronische Datenbanken durchsucht (MEDLINE, ScienceDirect und die Cochrane Library -letzte Suche: 14. September 2021). Alle Kosten wurden inflationsbereinigt (2022) und in US-Dollar umgerechnet. Es wurden 23 Artikel eingeschlossen (18 Krankheitskostenstudien, 4 Beobachtungsstudien und 1 Fallserie), in denen ökonomische Daten von 77.287 HS-Patienten erfasst wurden. Die durch HS entstandenen durchschnittlichen jährlichen Kosten pro Patient reichten von 258 $ bis 8.078 $. Diese Zahl erhöhte sich bei chirurgischen Eingriffen, Krankheitsprogression, Antibiotika-Versagen und bestimmten Begleitkrankheiten. Der kostspieligste Faktor war die stationäre Versorgung, gefolgt von ambulanter und Notfallversorgung. Signifikante Unterschiede wurden zwischen den USA und den übrigen untersuchten Ländern beobachtet. Im Vergleich zu Psoriasis-Patienten waren Krankenhausaufenthalte bei HS wahrscheinlicher, länger und kostspieliger, während die weniger kostspielige ambulante Versorgung bei HS-Patienten verringert war. Das Vermeiden der Krankheitsprogression durch frühzeitige Diagnose und Optimierung der ambulanten dermatologischen Versorgung könnte HS-bedinge Ausgaben reduzieren.