Heroinintoxikationen: Risikofaktoren zur Notfallanamnese aus Expertensicht

Abstract

Zusammenfassung Ziel der Studie Heroinintoxikationen nehmen in der Notfallmedizin seit Jahren den 1. Platz unter allen Drogennotfällen ein. Methodik Zwischen April und Oktober 2019 wurden bundesweit 107 ExpertInnen aus 36 Einrichtungen in 23 Städten mit beruflichen Erfahrungen mit Heroinintoxikationen im Rahmen eines interdisziplinären und multiprofessionellen Rankingverfahrens zu den wichtigsten Risikofaktoren solcher Drogennotfälle befragt. Ergebnisse Im Rahmen der Notfallanamnese sollten aus Expertensicht vor allem folgende Risikofaktoren berücksichtigt werden: Wiederaufnahme des Konsums nach längerer Abstinenz oder reduzierter Heroinaufnahme, Mischintoxikationen respektive Beikonsum von Benzodiazepinen, Alkohol, Pregabalin und/oder illegalen Drogen, Applikation, Menge und Reinheit des Heroins sowie ein akutes soziales Stressereignis. Schlussfolgerung Unser Beitrag gibt Hinweise, welche Rahmenbedingungen der Notarzt im Rahmen der Notfallanamnese vor allem erfragen und dokumentieren sollte.

Take-Home-Naloxon für geschulte Opioidabhängige - Erfahrungen zum Umgang mit Überdosierungsnotfällen

“…Sie lassen sich daher auch als Quelle für die sonst häufig nur schwer erhältlichen relevanten Informationen der Notfallanamnese nutzen (z. B. Mischkonsum, reduzierte Toleranz nach Abstinenz, Art des Opioids [14]).…”