Hermann Broch Und Die Romantik 2014
DOI: 10.1515/9783110351958.107
|View full text |Cite
|
Sign up to set email alerts
|

Hermann Brochs „Pasenow oder die Romantik“ und Carl Schmitts „Politische Romantik“

Help me understand this report

Search citation statements

Order By: Relevance

Paper Sections

Select...
1

Citation Types

0
0
0
1

Year Published

2019
2019
2019
2019

Publication Types

Select...
1

Relationship

0
1

Authors

Journals

citations
Cited by 1 publication
(1 citation statement)
references
References 0 publications
0
0
0
1
Order By: Relevance
“…Jedoch steht dieser Ton in der narrativen Konstruktion der Verzauberung nicht für sich, sondern erhält von der Fiktion einen Kontext zugewiesen. Nimmt man Textpassagen ernst, in denen Broch schildert, wie der Landarzt sich unterordnet, die Möglichkeit aktiven Engagements gegen die dann ja auch eintretende Katastrophe bewusst verwirft, die Hilferufe der späteren Opfer nicht ernst nimmt, in denen er sich mit dem Verführer Ratti identifiziert (gerade das nicht zuletzt mit «mystisch-dunklem Geraune» 293 , jenem Ton, den die Kritik moniert und dem Autor zuschreibt), in denen er sein Ressentiment gegen Wetchy nährt, fällt es schwerer, daran zu glauben, Broch habe ausgerechnet durch diese Figur versucht, «eine Ahnung vom neuen Mythos zu vermitteln, der die Wertzersplitterung aufheben und die neue Kultureinheit herbeiführen werde» 294 Figurensprache wiedergegebenen, rhapsodischen Spekulationen in paradoxalen Absoluta, die als Produkt der Sinnstiftungsversuche der Figur abfallen, wird im kanonischen Mann ohne Eigenschaften der «Heiligen Gespräche» hauptsächlich durch stark distanzierte Vermittlungen des Erzählers verhandelt. Es werden die «unvorsichtigen» Äußerungen der Geschwister, in denen sie sich gehen lassen, nur vermerkt, aber nicht wiedergegeben.…”
Section: Widerspruch Und Passivitätunclassified
“…Jedoch steht dieser Ton in der narrativen Konstruktion der Verzauberung nicht für sich, sondern erhält von der Fiktion einen Kontext zugewiesen. Nimmt man Textpassagen ernst, in denen Broch schildert, wie der Landarzt sich unterordnet, die Möglichkeit aktiven Engagements gegen die dann ja auch eintretende Katastrophe bewusst verwirft, die Hilferufe der späteren Opfer nicht ernst nimmt, in denen er sich mit dem Verführer Ratti identifiziert (gerade das nicht zuletzt mit «mystisch-dunklem Geraune» 293 , jenem Ton, den die Kritik moniert und dem Autor zuschreibt), in denen er sein Ressentiment gegen Wetchy nährt, fällt es schwerer, daran zu glauben, Broch habe ausgerechnet durch diese Figur versucht, «eine Ahnung vom neuen Mythos zu vermitteln, der die Wertzersplitterung aufheben und die neue Kultureinheit herbeiführen werde» 294 Figurensprache wiedergegebenen, rhapsodischen Spekulationen in paradoxalen Absoluta, die als Produkt der Sinnstiftungsversuche der Figur abfallen, wird im kanonischen Mann ohne Eigenschaften der «Heiligen Gespräche» hauptsächlich durch stark distanzierte Vermittlungen des Erzählers verhandelt. Es werden die «unvorsichtigen» Äußerungen der Geschwister, in denen sie sich gehen lassen, nur vermerkt, aber nicht wiedergegeben.…”
Section: Widerspruch Und Passivitätunclassified