Heimatverlust und -wiedergewinn

Mitzscherlich, Beate

doi:10.13109/leid.2016.5.3.4

Cited by 3 publications

(5 citation statements)

References 1 publication

Supporting

Mentioning

Contrasting

Unclassified

Order By: Relevance

“…Im Zuge von Globalisierung, Postmoderne, Multikulturalismus, Migration und neuen, subjektiv empfundenen Unsicherheiten rückt der Diskurs um Heimat wissenschaftlich wieder in den Fokus. Die Psychologin Beate Mitzscherlich erklärt dies als "eine Reaktion auf die Uferlosigkeit innerhalb einer globalisierten Gesellschaft" (Mitzscherlich, 2016). Vorliegende Studie ergründet empirisch nicht den ontologischen Begriff und seine wechselnden Bedeutungen (siehe Kapitel 2.2), sondern fasst Heimat, ausgehend von dem wissenschaftlichen Diskurs um Heimat, als Containerbegriff, der im Laufe der Studie mit kindlichen Orientierungen gefüllt und rekonstruiert wird.…”

Section: Begriffsrahmungunclassified

“…Mit Beginn der Modernisierung und im Zuge der Industrialisierung wurde die bäuerlich-sesshaften Lebensweise zunehmend obsolet (Mitzscherlich, 2016). Das Versorgungsprinzip von Heimat löste sich auf und der Begriff war dann subjektiv an den Wohnort einer Person gebunden (Applegate, 1990).…”

Section: Zur Geschichte Von Heimatunclassified

“…Nach dem Zweiten Weltkrieg kommt es zu einem Wandel des Heimatverständnisses in Deutschland. "Angesichts von Millionen Toten, zerstörten Städten und einem großen Anteil von Heimatvertriebenen verschwand der Begriff von Heimat für einige Zeit aus dem politischen Diskurs (...)" (Mitzscherlich, 2016). Dafür herrschte abseits der Politik in den 50er Jahren eine Sehnsucht nach Heimat bzw.…”

Section: Zur Geschichte Von Heimatunclassified

“…Hartmut Rosa (2019) kommt zu dem Ergebnis, dass Heimat heute für das einzelne Individuum bedeutet, dass eine Vielzahl subjektiver Heimatvorstellungen existieren, die Pluralismus und Toleranz fordern, um mit individuellen Orientierungen der Menschen und unterschiedlichen Vorstellungen vieler Menschen friedlich zusammenleben zu können (Rosa, 2019). Innerhalb dieses multifunktionalen Konstrukts oszilliert der Heimatbegriff in einer Ambivalenz von Konnotationen der Weite und Grenzenlosigkeit, der "Utopie" (Schlink, 2014) bis zu Überschaubarkeit und Nähe im "vertrauten Nahraum" (Mitzscherlich, 2016).…”

Section: Zur Geschichte Von Heimatunclassified

“…In der Erforschung von Heimatkonstruktionen von Erwachsenen zeigen sich Erinnerungen als maßgeblicher Teil der Heimatkonstruktionen (vgl. Mitzscherlich, 2016). Erinnerungsforschung stellt sich in einem interdisziplinären Feld zwischen historischem und psychologischem Diskurs dar.…”

Section: Anregungen Für Die Erinnerungsforschungunclassified

See 4 more Smart Citations

Heimat konstruieren : eine qualitativ-rekonstruktive Studie zu handlungsleitenden Orientierungen von Kindern hinsichtlich ihrer Verortung in der Welt

Gutschik

2024

Schriften Aus Der Fakultät Humanwissenschaften Der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

View full text Add to dashboard Cite

In der empirischen Forschungsarbeit stehen die handlungsleitenden Orientierungen von Kindern hinsichtlich ihrer Verortung in der Welt im Mittelpunkt. Untersucht wurde, wie Kinder sich räumlich verorten und ein Konstrukt bilden, welches umgangssprachlich als Heimat bezeichnet wird. Das Forschungsinteresse dieser Arbeit ist der empirischen Kindheitsforschung – „Kindern eine Stimme geben“ (Heinzel, 2000) – zuzuordnen. Theoretisch wurde diese Arbeit sowohl in die historische Entwicklung, als auch in verschiedenen, wissenschaftliche Diskursstränge um den vielfältigen Begriff der Heimat eingebettet. Der Forschungsfrage nach der Verortung von Kindern in der Welt, wurde mit einem qualitativrekonstruktiven Forschungszugang nachgegangen. Mit insgesamt 57 Kindern zwischen fu¨nf und zwölf Jahren wurden in elf verschiedenen Gruppen Diskussionen gefu¨hrt, in denen – angepasst an die Forschung mit Kindern – diese u¨ber ein zweistufiges Impulsverfahren angeregt wurden, ihre Ideen zu äußern. Aus den Diskussionen der Kinder wurden die handlungsleitenden Orientierungen mit der dokumentarischen Methode herausgearbeitet. Das empirische Material wurde dann zu vier sinngenetischen Typen verdichtet. Die Interpretationsarbeit wurde in zwei Forschungswerkstätten regelmäßig validiert. Als u¨bergeordnete Basisorientierung ließ sich die Orientierung der Kinder an einer Herstellung von Geborgenheit rekonstruieren. Es konnten vier unterschiedliche Typen dieser Herstellung von Geborgenheit nachgewiesen werden. Die vier Die vier rekonstruierten Typen oszillieren zwischen dem Bedu¨rfnis der Kinder nach einer stabilen, statischen Verortung in sozialen und physischen Räumen, sowie der Möglichkeit sich fluide und flexibel in differenten, sozialen und physischen Räumen zu verorten. Zudem konnte rekonstruiert werden, dass die Orientierung an der Herstellung von Geborgenheit auf vier Dimensionen basiert: Die Kinder verorten sich (1) in einem sozialen Konstrukt, (2) in ihrer Lebenswelt und (3) im physischen Raum. (4) In welchem Modus sie sich jeweils verorten, stellt die vierte Vergleichsdimension dar. In der Einordnung der Ergebnisse in den wissenschaftlichen Diskurs stehen Aspekte der territorialen Raumwahrnehmung, der Raummöglichkeiten, der Verortung in Sozialität und die Verschränkung dieser beider Themen in der Frage danach, wie Kongruenz in den Formen des Raumempfindens und der Sozialität der Kinder hergestellt wird – wie sie sich Heimat machen – im Mittelpunkt. Zum Abschluss der Arbeit werden Anregungen fu¨r die empirische, theoretische und praktische Weiterarbeit entwickelt. So zeigt sich beispielsweise anhand der empirischen Befunde, dass sowohl in der empirischen wie auch in der theoretischen Heimatforschung der Blick auf die fluide, imaginierende Raumabstraktion der Kinder gelegt werden sollte und Kinder in der praktischen, pädagogischen Arbeit konstruktiv dabei zu begleiten, verschiedene Lebensweisen, Räume und Sozialitäten wertzuschätzen, um sie damit in ihrer Beheimatung reflexiv pädagogisch zu unterstu¨tzen.

show abstract

Section: Begriffsrahmungunclassified

Section: Zur Geschichte Von Heimatunclassified

Section: Anregungen Für Die Erinnerungsforschungunclassified

See 3 more Smart Citations

Heimat konstruieren : eine qualitativ-rekonstruktive Studie zu handlungsleitenden Orientierungen von Kindern hinsichtlich ihrer Verortung in der Welt

Gutschik

2024

Schriften Aus Der Fakultät Humanwissenschaften Der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

View full text Add to dashboard Cite

show abstract

Heimweh – eine systematische Übersicht zum Vorkommen und den Folgen eines Phänomens von aktueller Relevanz

2020

View full text Add to dashboard Cite

Zusammenfassung Einleitung Heimweh ist ein Phänomen vieler Kulturen. Die internationale Forschung beschäftigt sich mit diesem Thema, nicht so in Deutschland. Ziel dieser Arbeit ist, das Phänomen Heimweh dem Leser aus wissenschaftlicher und psychiatrischer Sicht näherzubringen, Evidenz zu vermitteln und ein Bewusstsein für die Aktualität zu schaffen. Methodik Systematische Literaturrecherche in den Datenbanken „Psyndex“, „Pubmed“ und „google scholar“. Ergebnisse Die Angaben zur Häufigkeit schwanken in unterschiedlichen Populationen von 20–90 %, was v. a. an uneinheitlichen Definitionen von Heimweh und den unterschiedlichen Messinstrumenten liegt. Die klinischen Folgen reichen von Schlafstörungen über Depressivität bis hin zu sozialen Auffälligkeiten. Schlussfolgerung Migrationsbewegungen, steigende Prävalenz psychischer Erkrankungen und aus Heimweh resultierende Beeinträchtigungen machen deutlich, wie wichtig ein modernes Verständnis von Heimweh ist.

show abstract

Everybody votes for Heimat: a study to examine the affective influence of feelings of Heimat on the persuasive impact of political advertising

Mayer,

Schramm

2024

Front. Commun.

View full text Add to dashboard Cite

Contemporary events are marked by profound social changes and the resulting insecurity among many people. Political appeals on an emotional level and beyond facts are therefore currently popular. The German construct of Heimat conveys feelings of safety and shelter like no other. It is therefore not surprising that the term is instrumentalized in political advertising across the entire party spectrum in Germany. In an empirical study, the influence of Heimat references in visual political advertising on the attitudes of recipients is examined, whereby the feelings of Heimat evoked are modeled as a mediator of this relationship. It is assumed that the strength of this affective influence depends on the moderators information processing (heuristic or substantive) and the personality expression on the factor neuroticism. Party identification complements the model, also moderated by information processing, as an additional factor influencing political attitudes. The results show, however, that the explanatory power for the feeling of Heimat is rather to be found in the identification with the communicating party. Against this background, the persuasive instrumentalization of a feeling of Heimat for the evaluation of political issues can certainly be worthwhile. In this context, it is not decisive whether the content of the advertising material explicitly references the Heimat issue, but how the party itself is perceived by the recipients. No effects were found for personality and information processing.

show abstract

Heimatverlust und -wiedergewinn

Cited by 3 publications

References 1 publication

Heimat konstruieren : eine qualitativ-rekonstruktive Studie zu handlungsleitenden Orientierungen von Kindern hinsichtlich ihrer Verortung in der Welt

Heimat konstruieren : eine qualitativ-rekonstruktive Studie zu handlungsleitenden Orientierungen von Kindern hinsichtlich ihrer Verortung in der Welt

Heimweh – eine systematische Übersicht zum Vorkommen und den Folgen eines Phänomens von aktueller Relevanz

Everybody votes for Heimat: a study to examine the affective influence of feelings of Heimat on the persuasive impact of political advertising

Contact Info

Product

Resources

About