Die von 0. Lammi) angegebene Skalenmethode zur Darstellung und C h a r a k t e r i s i e r u n g v o n K o nz e n t r a t i o n s g r a d i e n t e n in Flussigkeitssaulen ist eine Refraktionsmethode, die vornehmlich bei Bestimmungen der Sedimentationsgeschwindigkeit hohermolekularer Stoffe im Schwerefeld der Ultrazentrifuge und bei Messungen der Diffusionsgeschwindigkeit ZUI Anwendung kommt. Sie gilt abgesehen vom Interferenzverf a h~e n * ,~) , das nur selten angewandt werden kann, heute no& als genaueste Methode4). Da die quantitative Auswertung sehr muhsam und zeitraubend ist, wurden raschere refraktometrische MeRverfahren entwickelt, wie die von Longsworths), Philpot6) und Svensson7). Insbesondere bei elektrophoretischen Untersucbungen mit der Tiselius-Apparatur wendet man kaum no& die Skalenmethode an, da bei den gro0eren Trennwegen in der Standardzelle und Makrozelle lange Skalen benotigt werden, deren ubermaRig groRe Anzahl von Skalenstrichen eine langwierige Auswertung bedingen. Bei S e d i m e n t a t i o n s -und D i f f u s i o n s m e s s u n g e n dagegen, bei denen es auf Einzelheiten der Form und des Verlaufes der Kurven ankommt, ziehen die meisten Untersucher die Skalenmethode vor, weil die Kurven aus einer groRen Zahl sauberer MeRpunkte gewonnen werden. Hierbei entfallen die Schwierigkeiten, die bei der Planimetrierung und Formbegutachtung von PhilpotSvensson-Bildern mit ihren Beugungs-und Interferenzerscheinungen, Gipfelverzerrungen und breiten Kurvenbandern auftreten.
Die SkalenmethodeDurchstrahlt man Kiivetten, in denen Flussigkeiten mit verschiedenem Brechungsindex aneinander grenzen, mi t waagerecht einfallendem Licht, so werden die Strahlen in den Zonen der Brechungsindexanderung gemdB dem Huygensschen Prinzips) gekrummt und in Richtung der dichteren Losung abgelenkt. Die GroDe dieser Ablenkung ist unter gleichen Versuchsbedingungen dem Brechungsindexgradienten dn/dx direkt proportional, Bild 1.Da sich an den Grenzen der Flussigkeitsschichten mehr oder weniger schnell Diffusionszonen bilden, folgen die Ablenkungen iiber die ganze Breite x dieser Zone naherungsweise der GauDschen Verteilungsfunktion. Voraussetzung dafur ist, da0 das spezifische Brechungsinkrement dem Konzentrationsinkrement proportional ist, wie man 9 edn/dx es fur EiweiD-Losungen annehmen darf. Das F 1 a c h e 11 -i n t e g r a 1 dieser Funktion, als Ausdruck der Summe aller Ablenkungen uber die Breite x der Diffusionszone hinweg, gibt damit uber den Konzentrationsunterschied zwishen n, und n2 Auskunft.