ZusammenfassungIn der humanitären Hilfe fungiert das „Lokale“ zunehmend als asymmetrischer Gegenbegriff des „Universalen“: Es bezeichnet den Einzelfall, das Althergebrachte, alles, was nicht als wirklich international und allgemein anwendbar gilt Doch auch universale Werte entstehen in zeitlich und lokal spezifischen Kontexten. Die Geschichte internationaler Institutionen macht deutlich, dass hinter Normen identifizierbare Orte und Personen stehen, die nicht zuletzt ihre eigenen Interessen verfolgen. Der Universalisierung einer Norm gehen stets Machtkämpfe voraus. Dieser Beitrag zeigt anhand von drei Beispielen – Flüchtlingskonvention, Menschenrechten, Grundsatz der Unparteilichkeit – wie Machtkämpfe in der internationalen Hilfe ausgetragen werden. Wer universelle Normen verteidigen will, ist gut beraten, sich über deren Geschichtlichkeit bewusst zu sein.