Gliomatöse Entartung des einen Tractus und Bulbus olfactorius bei Glioma cerebri

Abstract

Die von Virchow zuerst als eigene Gesohwulstspezies erkannte und zuerst auch eigens benannte Neubildung von Neuroglia-das Gliom-gehiirt sicher zu den interessantesten Neubildungen, und zwar sowohl hinsichtlich seiner Entwickelung und seines Wachsthurns als auch hinsichtlich seiner Lokalisation. Die Gliome des Gehirns wie des Räckenmarks haben bekanntlich die Eigenthüinlichkeit, sehr gewöhnlich nicht scharf abge.grellzt zu sein, sondern mehr diffus aufzutreten, sodass manche Autoren, wie z. B. Rindfleisch,1) statt des Terminus ,,Gliom" die Bezeichnung ,,gliomatöse Entartung" vorziehen. Weiter bekommt man auch beim Studium des fortschreitenden Wachsthums der Gliome sehr häufig den Eindruck, dass es sich hierbei vielfach nicht so sehr um ein expansives Wachsthum handelt als vielmehr darum, dass successive immer weitere Theile des betreffenden Abschnittes des Centralnervensystems in die gliomatöse Neubildung umgewandelt werden. Man kann bezüglich ab und zu aus den histologischen Präparaten direkte Anhaltspunkte dafür gewinnen, dass die lokale 011a zum Gliom verändert wird.2) So werden oft grosse Partieen des Gehirns in die Gliombildung einbezogen und stellen sich dieselben hierbei auf den ersten Blick nur als vergrössert und deformirt dar, bis die genauere Untersuchung zeigt, dass dieselben Sitz von Gliombildung sind, was natürlich um so ') Lehrbuch der pathologischen Gewebelehre 6. Auflage. 1886.