Der Evidence-Based Policy-Ansatz hat international Reformen ausgel€ ost und Studien zum Verh€ altnis von Wissen und Politik angestossen, wobei ein klares Verst€ andnis von "Evidenz" nach wie vor fehlt. In diesem Artikel wird eine Typologie politikrelevanter Wissensarten entwickelt, die zwischen systematischer Evidenz und personengebundener Expertise sowie zwischen den Politikdimensionen Policy, Politics und Polity unterscheidet. Auf dieser konzeptionellen Grundlage wird empirisch erfasst, welches Wissen die Verwaltung und externe Experten w€ ahrend der bisher kaum untersuchten Fr€ uhphase von Gesetzgebungsverfahren auf Bundesebene beitragen. Es zeigt sich, dass die federf€ uhrenden Verwaltungsakteure kaum € uber Expertise verf€ ugen, die f€ ur den Gesetzgebungsprozess relevant w€ are, doch versuchen sie, ihre Wissensl€ ucken je nach Dimension unterschiedlich zu kompensieren. Externe Experten leisten einen bescheidenen Wissensbeitrag, weshalb ihre Beteiligung prim€ ar als Mittel f€ ur die politische Kompromissfindung verstanden werden muss. Dies er€ offnet aus demokratietheoretischer Sicht Diskussionsbedarf.