Genres sind überindividuelle und institutionalisierte Systeme, die sich zwischen Kapital, Publikumserwartungen und aktuellen Diskursen changieren. Der Umgang mit Blackness ermöglicht daher über diese komplexe generische Praxis und deren historischen Wandel Aufschluss zu geben. Dabei wird in diesem Beitrag jenes Verhältnis zwischen Genre und Race beschrieben, das aus der Fähigkeit der Genres resultiert, verschiedene Staatsebenen und jeweilige Figurentypologien zu entwerfen, also verschieden skalierte bildliche Abstraktionen zu erschaffen. Einige Genres verhandeln Privatheit und die Institution der Familie (zum Beispiel das Melodrama), andere weitere Staatsinstitutionen (wie etwa Kriminalfilm oder soziales Drama) oder gar Nationen (wie der Kriegsfilm), denen Individuierung, Typisierung und Allegorisierung der Figuren entsprechen. So wird Blackness vor allem in die Genres eingeführt, die das Soziale und das Politische und somit Race grundsätzlich als kulturelle Größe verhandeln. Interracial Buddies gehören so mittlerweile zum Bestandteil aller Hollywood-Genres, die sich mit Nationen, Staatlichkeit, Ordnung und Gesetz auseinandersetzen. Sie zeugen vom US-amerikanischen Wunsch-und Selbstbild über einen Staat, der seine Kraft aus dem Bündnis zwischen Schwarzen und Weißen schöpft. Im Beitrag wird zunächst eine kurze Entwicklung eines I. Gradinari (B) Junior-Professur für literatur-und medienwissenschaftliche Genderforschung,