Leitthema EURAP steht für "European Registry of Antiepileptic drugs in Pregnancy". Dabei handelt es sich um ein internationales Projekt unabhängiger Forschungsgruppen zur prospektiven Erfassung von Schwangerschaften, die einer Therapie mit Antiepileptika ausgesetzt sind. Das Ziel ist eine strukturierte Erfassung des teratogenen Risikos der einzelnen Antiepileptika sowie pränataler Wachstumsverzöge-rungen. Die Behandlung schwangerer Epilepsiepatientinnen und epilepsiekranker Frauen mit Kinderwunsch stellt für viele ärztli-che Kollegen nach wie vor eine Herausforderung dar. Aufgrund der lückenhaf-ten Datenlage lassen sich keine zuverlässi-gen Aussagen zu den teratogenen Risiken der meisten Antiepileptika treffen. Studien zeigen, dass Frauen mit Epilepsie im Hinblick auf das Thema Schwangerschaft häufig schlecht bzw. falsch informiert sind und die realen Risiken weit überschätzen [1]. EURAP trägt durch die systematische Untersuchung der tatsächlichen Risiken einer Antiepileptikatherapie zu einer besseren Aufklärung bei und versucht, die aktuell vorherrschende Unsicherheit zu reduzieren. In Europa sind etwa 0,5% aller Frauen an einer aktiven Epilepsie erkrankt. Ein Drittel aller Epilepsiepatientinnen ist im reproduktiven Alter. Die durchschnittliche Anzahl der Kinder von Frauen mit Epilepsie liegt mit 0,85 deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 1,4. Viele Epilepsiepatientinnen mit Kinderwunsch sind verunsichert, welche Risiken mit einer Schwangerschaft bei Epilepsie und antikonvulsiver Medikation einhergehen [1]. In der Studie von May et al. [5] gaben 57,9% der befragten Mütter mit Epilepsie an, in der Schwangerschaft große Sorgen gehabt zu haben, dass das Kind aufgrund der Epilepsie der Mutter behindert (57,9%) oder anfallskrank (52,2%) werden könnte. Von den Befragten hatten 39% große Bedenken schwanger zu werden. Fast jede fünfte Frau (18,2%) hat wäh-rend der Schwangerschaft die Antiepileptika ohne Rücksprache mit dem Arzt reduziert oder abgesetzt, 23,8% begründeten dies mit ihrer Epilepsieerkrankung. Auch auf die Mutter-Kind-Beziehung wirkte sich die Epilepsie aus. Viele Müt-ter befürchteten, dass dem Kind wäh-rend eines Anfalls etwas zustoßen könn-te (48,9%) oder dass die Anfälle ihr Kind ängstigen würden (36%). E Nur die Hälfte aller Epilepsie patientinnen lässt sich während der Schwangerschaft von einem Neurologen beraten. Insgesamt besteht somit ein erhebliches Informationsdefizit unter Frauen mit Epilepsie. Im Folgenden soll zum einen Das EURAP-Projekt vorgestellt werden, zum anderen sollen für die Beratung von epilepsiekranken Frauen mit Schwangerschaftswunsch relevante Fakten dargestellt werden [1]. EURAP -europäisches Register für Schwangerschaften unter Antiepileptika EURAP ist ein internationales Projekt unabhängiger Forschergruppen zur prospektiven Erfassung von Schwangerschaften unter Antiepileptika. Das Ziel ist ein Vergleich der Sicherheit verschiedener Anti epileptika für das ungeborene Kind bezüglich der Häufigkeit kongenitaler Fehlbildungen und pränataler Wachstumsverzögerungen. Weltwei...