Die Steuerung durch Evidenzen hat im Bildungsbereich in den letzten Jahren auch in Deutschland an Konjunktur gewonnen. Hat dies im Bereich der schulischen Bildung schon einige Jahre Vorlauf, so beginnt dies in dem Bereich der Hochschule nun auch relevant zu werden, wie zum Beispiel in dem Anspruch der Begleitforschung zum Qualitätspakt Lehre oder in den ganz aktuellen Planungen zum Bildungsrat deutlich wird (Bundesminsiterium für Bildung und Forschung [BMBF], 2013). Wie dieser Praxistransfer geschehen soll, und ob er funktioniert, ist dabei ebenfalls bereits Gegenstand von Forschung geworden. 1 Auf dem Post-Doc Symposium "Wie kann Praxistransfer in der tertiären Bildungsforschung gelingen?" der Universität Hamburg ergaben sich unterschiedliche Positionen in Bezug auf die tatsächliche Nutzung von Forschungsergebnissen für die Praxis. Während Olga Zlatkin-Troitschanskaia in der ersten Keynote der Veranstaltung die Nutzung von Evidenzen sowohl in der Entwicklung von Schule als auch in der Handlungspraxis von Lehrerinnen und Lehrern als eher wenig ausgeprägt beschrieb , stellte Olaf Köller in der zweiten Keynote der Veranstaltung Praxisveränderungen dar, die auf bildungswissenschaftliche Ergebnisse, zum Beispiel im Zusammenhang mit der PISA Studie zurück zu führen sind (Köller, 2017). Zlatkin-Troitschanskaia berichtete von einem Forschungsprojekt, in dem mit Leitungskräften in Schulen sowie Lehrern Befragungen und Interviews durchgeführt wurden (van Ackeren et al., 2013). Köller berichtete von Erfahrungen als Forscher und aktiver Akteur 1 Siehe https://www.bmbf.de/de/kultusministerkonferenz-und-bundesministerin-vereinbaren-zusammen arbeit-6383.html, abgerufen am 22.06.2019.