Female Genital Mutilation in Deutschland – erkennen und behandeln

Abstract

Durch die Migrationsströme der letzten Jahre sehen Gynäkologinnen und Gynäkologen in deutschen Kliniken und Praxen zunehmend Frauen, die von einer weiblichen Genitalverstümmelung betroffen sind. Fachwissen hierüber wird bisher in der ärztlichen Ausbildung nicht immer ausreichend vermittelt. Der folgende Artikel soll einen Überblick zum Thema FGM geben und Wissen für den Umgang mit betroffenen Frauen in der Praxis vermitteln.

Weibliche Genitalverstümmelung

“…Zur besseren Reproduzierbarkeit sollte man möglichst nach festem Schema vorgehen [5]: Im Falle eines Gutachtens (BAMF) im Asylverfahren empfiehlt sich eine Übersetzerin mit entsprechender kultureller Erfahrung. Darüber hinaus sollten hier neben der klinischen Untersuchung, einschließlich der WHO-Klassifikation, sowohl die medizinischen Komplikationen als auch der soziokulturelle Hintergrund, mögliche Verfolgung im Herkunftsland, Fluchtgeschichte, Gewalterfahrung, psychisches Trauma erfragt und dokumentiert werden.…”

“…Generell sollte zwischen der Defibulation ("Eröffnung") bei FGM Typ III und der Rekonstruktion des Genitales bei allen anderen FGM-Typen unterschieden werden [5].…”

“…Grundsätzlich ist eine Defibulation vor Eintritt einer Schwangerschaft am günstigsten, um Risiken von Infektionen mit darauffolgenden Frühgeburtsbestrebungen zu vermeiden. Zusätzlich ist die vaginale Untersuchung erleichtert [5].…”

“…Eröffnungsphase erfolgen, um eine bessere Überwachung des Geburtsfortschritts durch vaginale Untersuchung, Katheterisierung der Harnblase, ggf. KSE (Kopfschwartenelektrode) zu gewährleisten [5].…”