Familienrekonstruktion als systemisches Gruppenverfahren bei stationärer Psychotherapie

Systemische Familienrekonstruktion im psychosomatischen Behandlungskontext

“…In der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Freiburg wird seit über 10 Jahren im voll-und teilstationären psychotherapeutischen Behandlungskontext eine Familienrekonstruktionsgruppe durchgeführt (Bay et al 2007). Die Methode geht auf Satir (1990) zurück.…”

“…In der Familienrekonstruktionsgruppe widmen sich die Teilnehmer speziellen Fragen zu ihrer Herkunfts-oder aktuellen Familie. Erfahrungen aus den Herkunftsfamilien, daraus resultierende Erinnerungen und Zukunftsvorstellungen werden mit dem Ziel reflektiert, passendere Wirklichkeits-und Möglichkeitskonstruktionen zur Bewälti-gung aktueller Konflikte und Blockaden zu entwickeln (Bay et al 2007). In der Bearbeitung der Familienerzählungen und Beziehungserfahrungen wird auf ressourcen-und entwicklungsorientierte Aspekte fokussiert (Schmidt 2003;Bay et al 2007).…”

“…Erfahrungen aus den Herkunftsfamilien, daraus resultierende Erinnerungen und Zukunftsvorstellungen werden mit dem Ziel reflektiert, passendere Wirklichkeits-und Möglichkeitskonstruktionen zur Bewälti-gung aktueller Konflikte und Blockaden zu entwickeln (Bay et al 2007). In der Bearbeitung der Familienerzählungen und Beziehungserfahrungen wird auf ressourcen-und entwicklungsorientierte Aspekte fokussiert (Schmidt 2003;Bay et al 2007). Im Rahmen einer Mehrgenerationenperspektive bilden die psychoanalytische Theorie mit unbewussten Konflikten und deren Reinszenierungen, systemtheoretische Aspekte sowie narrative Ansätze Grundlagen (Reich 2002).…”

“…Wesentliches Entwicklungsziel ist eine vermehrte PA bei gleichzeitiger Mög-lichkeit zur Intimität; Letztere bezeichnet die gewollte Nähe zwischen Menschen (Sedlmayer 2008). In diesem Kontext ist beschrieben, dass viele Menschen wenig über historische und biografische Begebenheiten ihrer Eltern wissen und diese -auch im späteren Erwachsenenalter -vorwiegend in ihrer Funktion als Eltern sehen (Williamson 1981;Bay et al 2007). Ein Zuwachs an PA bedeutet, die Elternfiguren in ihrem je eigenen historischen, sozialen und familiären Beziehungskontext wahrnehmen zu können: "Knowing the man and woman behind the parental roles is the essence of the change process" (Williamson 1981).…”

“…In einer früheren Untersuchung waren Familienrekonstruktionsteilnehmer direkt nach Gruppenende befragt worden (Bay et al 2007). Hierzu war ein Fragebogen zur Evaluation durch die eigene Arbeitsgruppe konzipiert worden ("Familienrekonstruktionsevaluation Teil A", FE-A): Dieser erfasst anhand einer 5-stufigen Likert-Skala die Bereiche 1) Gruppenklima, 2) Förderlichkeit der Gruppe für andere Therapiebausteine, 3) Erweiterung des Verständnisses aktueller Probleme und 4) Verständnis für die eigene Familie (Bay et al 2007).…”