“…Qualitative Studien deuten darauf hin, dass mitdenWahrnehmungenzu körperorientierten Kategorien oftmals Wertungen verbunden sind, die nicht auf graduellen, sondern auf dichotomen Zuteilungen beruhen, von denen ein Part positiv, der andere negativ oder defizitär konnotiert ist (Wagner, Bartsch, & Rulofs, 2020). Dem liegen bestimmte Normvorstellungen des Körpers zugrunde -wie männlich, groß, stark -die den Körper für den Sportunterricht als besonders tauglich und positiv beschreiben, während Abweichungen davon als schwierig oder problematisch wahrgenommen bzw.…”
Section: Interpretation Der Ergebnisseunclassified
ZusammenfassungEin Ziel des vom BMBF geförderten Projektes „Schulsport 2020“ (FKZ: 01JA1622) ist die Unterstützung von (zukünftigen) Sportlehrkräften beim Umgang mit der Heterogenität von Schüler*innen und der Förderung von Inklusion im Sportunterricht. Der Beitrag untersucht, welche Unterschiede Sportlehrkräfte zwischen Schüler*innen wahrnehmen und welche dieser Unterscheidungen sie als relevant für das Fach Sport erachten. Dazu wurden zunächst bestehende Erkenntnisse zu Heterogenität und Differenzen im Sportunterricht systematisiert und darauf aufbauend im Rahmen einer Fragebogenstudie mit 958 Sportlehrkräften verschiedener Schulformen aus Nordrhein-Westfalen Wahrnehmungen der Lehrkräfte von Unterschieden zwischen Schüler*innen erhoben und analysiert. Die Ergebnisse zeigen für 30 Items die jeweilige Relevanzattribuierung. Durch eine explorative Faktorenanalyse hat sich eine 6‑dimensionale Faktorstruktur herauskristallisiert. Diese Faktoren umfassen in abnehmender Relevanzzuschreibung durch die Sportlehrkräfte 1. Unterschiede in Bezug auf personale Merkmale (u. a. Motivation, Selbstvertrauen), 2. in Bezug auf Förderbedarfe, 3. körperbezogene Unterschiede (Geschlecht, Alter), 4. kognitiv-sprachliche (u. a. Intelligenz, Sprachverständnis), 5. organisational-strukturelle (u. a. Zugehörigkeit zu schulsportlichen Talentfördermaßnahmen) und 6. soziokulturell-ökonomische (u. a. Herkunftskultur, Besitz) Unterschiede, die von Sportlehrkräften bei Schüler*innen wahrgenommen werden. Insgesamt bieten die Ergebnisse eine Grundlage für einen systematischen Rahmen, der zur Sensibilisierung von (angehenden) Lehrkräften und zum reflektierten Umgang mit Unterschieden im Fach Sport beitragen kann.
“…Qualitative Studien deuten darauf hin, dass mitdenWahrnehmungenzu körperorientierten Kategorien oftmals Wertungen verbunden sind, die nicht auf graduellen, sondern auf dichotomen Zuteilungen beruhen, von denen ein Part positiv, der andere negativ oder defizitär konnotiert ist (Wagner, Bartsch, & Rulofs, 2020). Dem liegen bestimmte Normvorstellungen des Körpers zugrunde -wie männlich, groß, stark -die den Körper für den Sportunterricht als besonders tauglich und positiv beschreiben, während Abweichungen davon als schwierig oder problematisch wahrgenommen bzw.…”
Section: Interpretation Der Ergebnisseunclassified
ZusammenfassungEin Ziel des vom BMBF geförderten Projektes „Schulsport 2020“ (FKZ: 01JA1622) ist die Unterstützung von (zukünftigen) Sportlehrkräften beim Umgang mit der Heterogenität von Schüler*innen und der Förderung von Inklusion im Sportunterricht. Der Beitrag untersucht, welche Unterschiede Sportlehrkräfte zwischen Schüler*innen wahrnehmen und welche dieser Unterscheidungen sie als relevant für das Fach Sport erachten. Dazu wurden zunächst bestehende Erkenntnisse zu Heterogenität und Differenzen im Sportunterricht systematisiert und darauf aufbauend im Rahmen einer Fragebogenstudie mit 958 Sportlehrkräften verschiedener Schulformen aus Nordrhein-Westfalen Wahrnehmungen der Lehrkräfte von Unterschieden zwischen Schüler*innen erhoben und analysiert. Die Ergebnisse zeigen für 30 Items die jeweilige Relevanzattribuierung. Durch eine explorative Faktorenanalyse hat sich eine 6‑dimensionale Faktorstruktur herauskristallisiert. Diese Faktoren umfassen in abnehmender Relevanzzuschreibung durch die Sportlehrkräfte 1. Unterschiede in Bezug auf personale Merkmale (u. a. Motivation, Selbstvertrauen), 2. in Bezug auf Förderbedarfe, 3. körperbezogene Unterschiede (Geschlecht, Alter), 4. kognitiv-sprachliche (u. a. Intelligenz, Sprachverständnis), 5. organisational-strukturelle (u. a. Zugehörigkeit zu schulsportlichen Talentfördermaßnahmen) und 6. soziokulturell-ökonomische (u. a. Herkunftskultur, Besitz) Unterschiede, die von Sportlehrkräften bei Schüler*innen wahrgenommen werden. Insgesamt bieten die Ergebnisse eine Grundlage für einen systematischen Rahmen, der zur Sensibilisierung von (angehenden) Lehrkräften und zum reflektierten Umgang mit Unterschieden im Fach Sport beitragen kann.
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