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Für Empires des 19. Jahrhunderts war die Familie eine zentrale soziale Institution, die zu ihrem Funktionieren ebenso wie zu ihrer Expansion und Verdichtung beitrug. Zugleich konnten Familien Empires durch ihre grenzüberschreitende Flexibilität destabilisieren. Der Beitrag reflektiert Potential und Ansätze familienbiographischer Forschung am Beispiel einer russischen Adelsfamilie, die zwischen 1850 und 1917 imperiale Projekte des Russländischen Reichs in Jerusalem, Konstantinopel und Riga vorantrieb. Dazu gehörten das orthodoxe Pilgerwesen, religiöse Archäologie und ein Frauenkloster. Männliche und weibliche Akteure nutzten unterschiedliche Strategien und Rhetoriken, um am religiösen empire building nach der russischen Niederlage im Krimkrieg mitzuwirken. Die Familie fungierte als Bindeglied zwischen den Individuen und der imperialen Gesellschaft. Sie war ein zentraler Handlungsraum, in dem sich gesellschaftliche Prozesse niederschlugen und in dem Menschen auf Veränderungen reagierten. Wenn Familienbiographien Ansätze der historischen Familienforschung mit denen der Biographik kombinieren, können sie drei fundamentale Ebenen verbinden: die individuelle, die familiäre und die gesellschaftliche. Der Fokus auf die Familie hilft außerdem dabei, geschlechterhistorische Fragen zu bearbeiten. Familiengeschichten zeigen Männer in gemischtgeschlechtlichen Kontexten und nicht nur als Angehörige einer vermeintlich rein männlichen Welt des imperialen Staatsdienstes. Außerdem zeigen sie das weite Handlungsspektrum von Frauen der gesellschaftlichen Elite.
Für Empires des 19. Jahrhunderts war die Familie eine zentrale soziale Institution, die zu ihrem Funktionieren ebenso wie zu ihrer Expansion und Verdichtung beitrug. Zugleich konnten Familien Empires durch ihre grenzüberschreitende Flexibilität destabilisieren. Der Beitrag reflektiert Potential und Ansätze familienbiographischer Forschung am Beispiel einer russischen Adelsfamilie, die zwischen 1850 und 1917 imperiale Projekte des Russländischen Reichs in Jerusalem, Konstantinopel und Riga vorantrieb. Dazu gehörten das orthodoxe Pilgerwesen, religiöse Archäologie und ein Frauenkloster. Männliche und weibliche Akteure nutzten unterschiedliche Strategien und Rhetoriken, um am religiösen empire building nach der russischen Niederlage im Krimkrieg mitzuwirken. Die Familie fungierte als Bindeglied zwischen den Individuen und der imperialen Gesellschaft. Sie war ein zentraler Handlungsraum, in dem sich gesellschaftliche Prozesse niederschlugen und in dem Menschen auf Veränderungen reagierten. Wenn Familienbiographien Ansätze der historischen Familienforschung mit denen der Biographik kombinieren, können sie drei fundamentale Ebenen verbinden: die individuelle, die familiäre und die gesellschaftliche. Der Fokus auf die Familie hilft außerdem dabei, geschlechterhistorische Fragen zu bearbeiten. Familiengeschichten zeigen Männer in gemischtgeschlechtlichen Kontexten und nicht nur als Angehörige einer vermeintlich rein männlichen Welt des imperialen Staatsdienstes. Außerdem zeigen sie das weite Handlungsspektrum von Frauen der gesellschaftlichen Elite.
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