“…Foucault selbst weist explizit auf die Verknüpfung von Dispositiv und Macht hin. In einem Dispositiv gibt es »Strategien von Kräfteverhältnissen, die Typen von Wissen stützen und von diesen gestützt werden« (Foucault, 1978, S. 123), ein Dispositiv ist »immer in ein Spiel der Macht eingeschrieben, immer aber auch an eine Begrenzung oder besser gesagt: an Grenzen des Wissens gebunden, die daraus hervorgehen, es gleichwohl aber auch bedingen« (Foucault, 1978, S. 123) Diese Passage Freuds aus dem Jahr 1895 wird häufig als die Gründungsszene der Psychoanalyse gedeutet (Prasse 2004;Schuller, 2006), da Krankengeschichten und Novellen gleichgesetzt werden und sich eine neue Form der Wissensgenerierung jenseits der Dichotomie von bloß Gedachtem und Wirklichem in der Wissenschaft etabliert: »Mit der Reflexion darauf, dass eine bislang der Literatur vorbehaltene Darstellungsweise in den wissenschaftlichen Diskurs einzieht, wird das, was unter dem Titel der ›Realität‹ verhandelt wird, innerhalb und mit der Psychoanalyse problematisch« (Schuller, 2006, S. 207).…”