ZusammenfassungOkzipitallappenepilepsien (OLE) und Parietallappenepilepsien (PLE) kommen im Erwachsenenalter selten vor. Die klinischen Symptome können subjektiv wahrgenommen werden, objektiv zu beobachten sein oder sowohl subjektiv als auch objektiv auftreten. Die Anfallssemiologie wird je nachdem, ob die Symptome durch epileptische Entladung im Okzipital- oder Parietallappen entstehen oder durch die Propagation der iktalen Aktivität in andere Hirnregionen zustande kommen, in Initial- oder Spätsymptome eingeteilt. Die Leitsymptome bei OLE sind visuelle und okulomotorische Symptome und bei PLE elementare somatosensorische Sensationen. Obwohl der Elektroenzephalographie (EEG) als apparativer Methode in der Diagnostik der Epilepsien eine entscheidende Rolle zukommt, ist das Skalp-EEG bei OLE und PLE nur bedingt verwertbar. Die definitive Differenzierung der Anfallsursprungszone beruht meist auf einer intrakraniellen EEG-Ableitung und dem Vorhandensein einer strukturellen Läsion in der Bildgebung. Die Quellenlokalisationsmethoden mittels Magnetenzephalographie und hochauflösender EEG zeigen generell eine gute Übereinstimmung mit der Anfallsursprungszone und werden zunehmend in der Diagnostik der posterioren Kortexepilepsien eingesetzt.