Seit dem Frühjahr 2020 sind weite Teile des gesellschaftlichen Lebens in Deutschland von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Um dem Pandemiegeschehen entgegenzuwirken, wurden umfassende Maßnahmen, wie die Corona-Schutz-Verordnung (CoronaSchV 2021) [1] und Änderungen des Infektionsschutzgesetzes (IfSG 2021, 2000) [2, 3] durch die Bundes-beziehungsweise Länderregierungen beschlossen, welche Abstands-und Hygieneregeln, Zusammenfassung Hintergrund: TREATgermany, ein Register für Patienten mit moderater bis schwerer atopischer Dermatitis (AD), etablierte im Frühjahr 2020 einen zusätzlichen Fragebogen, um Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Lebenssituation von Patienten mit AD zu untersuchen. Methodik: Anhand eines Fragebogens wurden allgemeine Informationen zum Erleben der Corona-Pandemie und, unter Anwendung des Inventars lebensverändernder Ereignisse, die resultierenden Belastungen der Patienten untersucht. Zur Analyse möglicher Assoziationen zwischen Erkrankungsschwere (EASI-Score, oSCORAD, IGA, PGA, POEM), Lebensqualität (DLQI) und persönlichen Belastungen wurden t-Tests, Varianzanalysen und Korrelationen kontrolliert nach Geschlecht und Alter genutzt. Ergebnisse: 58 % (N = 233) der einbezogenen 400 Registerpatienten berichteten eine hohe Belastung durch die Corona-Pandemie, unabhängig von einer tatsächlichen Infektion. Männer zeigten signifikant höhere Belastungswerte als Frauen sowie jüngere höhere als ältere Befragte (jeweils P = 0,03). Es gab keine Unterschiede der Belastungswerte bezogen auf die ärztliche Beurteilung der Erkrankungsschwere. Jedoch reflektierten Patienten mit höherer Einschränkung der Lebensqualität und ausgeprägterer Krankheitslast die Belastung durch die Corona-Pandemie als weniger hoch (DLQI P = 0,019, PGA P = 0,044). Schlussfolgerungen: Es konnte gezeigt werden, dass die Registerpatienten die Corona-Pandemie als lebensveränderndes Ereignis reflektieren und die Belastung unterschiedlich wahrnehmen. Dies sollte sowohl bei der Behandlung von Patienten mit moderater bis schwerer AD berücksichtigt als auch in weiterführenden Untersuchungen vertieft werden.