Bei der Elektrosynthese organischer Verbindungen ist es von Vorteil, daB die Selektivitat und damit die Ausbeute hoch ist, daB man stochiometrische Parallelprodukte vermeidet und den ProzeB leicht automatisieren kann und daB man schlieBlich Normaldruck und Raumtemperatur als Verfahrensparameter hat, wodurch die breite Anwendung von Kunststoffen und Ionenaustauscher-Membranen moglich ist. Viele spezifische Probleme bezuglich der Elektroden, des Elektrolyten, des Losungsmittels, der optimalen Zellenkonstruktion und nicht zuletzt der Kosten fur die Elektroenergie konnten in der letzten Zeit gelost werden. Dies wird an einigen Beispielen, wie der Elektrosynthese von Adipinsauredinitril, von Bleialkylen, von Sebacinsaureester und von Salicylaldehyd, aufgezeigt. Die Elektrosynthese von Adipinsauredinitril demonstriert auch, welche Umstande die Einfiihrung eines elektrochemischen Verfahrens zwingend erscheinen lassen und gegen welche Konkurrenzverfahren dieses sich im Laufe der Zeit behaupten muB.* Vortrag vor der GDCh-Fachgruppe ,,Angewanclte Elektrochemie", 6. bis 8. Oktober 1969 in Bonn. MaBstab sind neben Parametern wie Temperatur, Druck, Konzentration und Stromungsgeschwindigkeit, die fur jedes konventionelle Verfahren ebenso wichtig sind, noch zusatzlich GroBen wie Stromdichte, Elektrodenpotential, Zellspannung, Leitelektrolyt oder ionenleitende Trennwand von Bedeutung, die fur dieses Gebiet spezifisch sind. Der Umgang mit diesen zusatzlichen Parametern ist fur den Verfahrenstechniker im allgemeinen ungewohnt . Die Moglichkeit der Ubertragung von Erfahrungen aus dem Bereich der schon lange durchgefuhrten groBtechnischen anorganischen Elektrolysen ist beschrankt, wie noch im einzelnen gezeigt werden soll. Die organisch-praparative Seite des Gebiets wird in dieser Arbeit bewuBt ausgeklammert. Hieriiber sind in den letzten Jahren mehrere Obersichtsartikel erschienen [I], die das vollstandige Fehlen von modernen Monographien allerdings nur unvollstiindig ausgleichen konnen. Uber