Entgrenzung von Arbeit und Familie – mehr als Prekarisierung

Arbeit – Leben: wechselseitiges Verflechtungsverhältnis aus Sicht der Geschlechterforschung

“…Ein entgrenztes, subjektiviertes und prekäres Arbeiten traf für typische Frauenberufe, Künstler/inn/en und bestimmte Berufsgruppen schon immer zu (Henninger und Papouschek 2006;Mayer-Ahuja und Wolf 2005). Dennoch bot sich an, damit zu fragen, ob und wie diese Strukturbrüche auch mit neuen oder veränderten Grenzziehungen und -differenzierungen zwischen den Geschlechtern, Verunsicherungen von Geschlechterleitbildern und geschlechtlicher Arbeitsteilung zusammenhängen (Manske und Pühl 2010;Schier et al 2011;Klammer et al 2012;Klenner et al 2011;Koppetsch und Speck 2015;Völker 2011). Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine gewisse Bereitschaft und Offenheit gegenüber neuen, veränderten geschlechtlichen Zuweisungen von Arbeitstätigkeiten bei den Betroffenen vorhanden sein muss, um veränderte geschlechtliche Lebens-und Arbeitsarrangements auszuprobieren.…”

Circular job-related spatial mobility in Germany:<br>Comparative analyses of two representative surveys on the forms, prevalence and relevance in the context of partnership and family development<br>

“…In addition, over recent years one research line has emerged that addresses the issue of "multilocality" of the people involved as well as their families (Weichhart 2009). Studies that concentrate on this topic are oftentimes geared towards one specifi c segment of circular mobility, such as weekend commuting or long-distance relationships (Collmer 2005;Schier 2009;Reuschke 2010).…”

Resonanz erfahren – mit der Welt in Beziehung stehen. Vielfältige pädagogische Zugänge zu einer kindheitspädagogischen Praxis

“…In der Lebensphase Kindheit werden die Effekte der skizzierten Zeittendenzen unter anderem in Bezug auf die Quantität und Qualität gemeinsamer Familien zeit erfahrbar: Entgrenzungsprozesse liegen hier nicht nur im Hinblick auf das Zusammenspiel von Arbeits und Nichtarbeitszeit vor, im gleichen Maße lösen sich tradierte geschlechtsspezifische Arbeits und Rollenteilungen wie Familien formen weiter auf. Infolge dieser Doppelten Entgrenzung (vgl Schier, Jurczyk & Szymenderski, 2011). sehen sich viele Familien mit steigenden zeitlichen Synchro nisations und Koordinationsanforderungen konfrontiert sowie der Herausforde rung, sich im Alltag im Sinne eines doing family immer wieder neu als soziale Gemeinschaft und "Resonanzhafen"(Rosa, 2016, S. 341) konstituieren zu müs sen. Soziologische Befunde weisen darauf hin, dass gemeinsam realisierte Fami lienzeit dabei immer mehr zu einem kostbaren Gut wird (vgl.…”