Einführung Lungenkrebs gehört zu den häufigen Krebserkrankungen in Deutschland. Aufgrund der ungünstigen Prognose ist ein Bronchialkarzinom die häufigs-te Krebstodesursache bei Männern (in 25 %). Seit 2015 ist das Bronchialkarzinom nun auch bei Frauen die häufigste Krebstodesursache (in 15 %; [15]). Die 5-Jahres-Übelebensrate liegt für Männer bei 16 %, für Frauen bei 21 %. Hauptrisikofaktor für die Entwicklung eines Bronchialkarzinoms bleibt der Konsum von Tabak, welcher weiterhin in 80 % als Ursache für ein Bronchialkarzinom anzusehen ist [15]. Etwa 10 % der Raucher entwickeln ein Bronchialkarzinom. Somit spielen interindividuelle Unterschiede in der Anfälligkeit für die Entwicklung eines Bronchialkarzinoms eine wichtige Rolle. Die Karzinogenese wird durch genetische und epigenetische Faktoren beeinflusst. Die Notwendigkeit einer speziellen molekularen Diagnostik zur Einleitung einer personalisierten Therapie erfordert eine genaue individuelle Diagnostik zur histologischen und zytologischen Sicherung. Neben den chirurgischen Verfahren stehen minimal-invasive endoskopische Methoden zur Verfügung. Bronchialkarzinom Weiterhin wird histologisch zwischen einem nicht-kleinzelligen (NSCLC) und einem kleinzelligen (SCLC) Bronchialkarzinom differenziert. Ein NSCLC liegtin80-85 % vor, einSCLC in15-20 %. Das NSCLC wiederum lässt sich in verschiedene Subtypen (Adenokarzinom 40-45 %), Plattenepithelkarzinom 30 %, großzelliges Karzinom 10 %, neuroendokrines Karzinom etc.) unterteilen, die zunehmend von prognostischer Relevanz sind.Die Histologie beinhaltet heute aber nicht nur eine immunhistologische Differenzierung, sondern auch eine molekularpathologische Aufarbeitung.Spezifische Genveränderungen definieren verschiedenen Subtypen des NSCLC, welche meist nicht gleichzeitig auftreten. Alle nichtplattenepithelialen NSCLC sollten standardmäßig auf eine EGFR-Mutation ("epidermal growth receptor") und ein ALK-Rearrangement ("anaplastic lymphoma kinase") hin untersucht werden.Die Stadieneinteilung erfolgt nach der seit 2009 geänderten TNM-Klassifikation. Abhängig davon wird ein meist multimodales Therapiekonzept festgelegt.Lange Zeit wurde das fortgeschrittene NSCLC als homogene Erkrankung verstanden und ohne Beachtung des Subtyps identisch therapiert.