Photochrome Substanzen sind bereits seit dem 19. Jahrhundert bekannt. So beobachtete ter Mer [1] bei seiner Arbeit über Dinitroverbindungen der Fettreihe, daß die gelben Kristalle des Kaliumsalzes von Dinitroethan am Licht eine rötliche Farbe annehmen, die im Dunkeln wieder verschwindet.Anhand ihres Reaktionstyps lassen sich photochrome Systeme in fünf große Gruppen einteilen [2] . Dabei werden Systeme ausgeschlossen, die aus Molekülen im stabilen Grundzustand und in einem metastabilen, photochemisch angeregten Zustand bestehen. Dazu gehört beispielsweise Fluorescein in einer Borsäure-Matrix [3] . a) cis-trans-Isomerisierungen Cis-trans-Isomerisierungen können an Doppelbindungen beobachtet werden, die aufgrund von Anregung durch Licht oder Wärme in die jeweils andere Konfiguration übergeführt werden. Bacteriorhodopsin ist ein Beispiel für solch ein photochromes System. Es tritt in der Natur in Form eines in die Zellmembran von Halobakterien integrierten zweidimensionalen Kristalls auf, der Purpurmembran genannt wird. Die eigentliche isomerisierbare Verbindung, das 13-cis-Retinal (1), ist an das Membranprotein Bakterio-Opsin in Form eines Azomethins gebunden.