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Abstract

Bei den tektonischen Verschiebungen in der globalen Politik und Wirtschaft steht die Bewertung der Rolle der Vereinigten Staaten von Amerika im Vergleich zu Europa und konkurrierenden Großmächten im Zentrum. Die Debatte hierüber wird aber überschattet von internationaler Finanzkrise, regionalen Kriegen und Konflikten, die sich in eher eindeutig schockierenden Begriffen präsentieren, während die "klassische" Frage nach den Besonderheiten (American exceptionalism) des politischen Systems, seiner Zwiespältigkeit, seinen spezifischen Risiken aber auch Problemlösungsfähigkeiten selten diskutiert wird. Gebannt von einem permanenten Wahlkampf, der nicht nur die amerikanische Bürgerschaft polarisiert, richten sich die Blicke aus Europa vor allem auf den jeweiligen Präsidenten. In eindrucksvoller Erinnerung dürfte zuletzt die einmalige Inszenierung von Barack Obamas Inauguration und internationaler Präsentation gewesen sein. Aktuell scheinen Befürchtungen und Hoffnungen vieler Menschen auf seine Person fixiert zu sein. Aber wie mächtig ist der Präsident der USA eigentlich? Sind nicht gouvernementale Strukturen und Prozesse im Ganzen entscheidender? Welche offensichtliche politische Krise, gar Spaltung machen die USA derzeit durch? Und wie ist ihr sozialpolitisches Modell zu verstehen? Im Symposium: The American State, das vom geschäftsführenden Herausgeber, angeregt durch einen Aufsatz von Desmond King und