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nationen« eine jeweils spezifische Konzeption des Selbst sowie der natürlichen und sozialen Welt (vgl. Taylor 2009), wobei diese »kulturellen Symbolsysteme [..] auf Sinn-und Kontingenzprobleme mit dem Hinweis auf eine transzendente Realität reagieren« (Stolz 2013: 33). Zwar können die zugrundeliegenden Heilsvorstellungen der jeweiligen Religionen differieren, gemeinsam ist ihnen jedoch, dass sie über einen »Heilsweg« und ein »Heilsziel« verfügen. Dabei kommt den heiligen Schriften in der jüdischen, christlichen und islamischen Religion eine besondere Bedeutung zu, die in ihrem Offenbarungscharakter besteht: Auch wenn Gott selbst nicht als Schreiber des jeweiligen Kanons in Erscheinung tritt wird zumindest unterstellt, dass die Hagiographen »durch göttliche Eingebung genau das geschrieben [..] [haben], was Gott wollte« (von Kutschera 1990: 87).Schriftreligionen werden so zu Offenbarungsreligionen und bergen, wie andere Weltanschauungen auch, eine grundsätzliche Problematik: die Frage nach dem inhärenten Dogma, wenn Gottes Wort die alles entscheidende Souveränität besitzt. Der Exklusivitätsanspruch der heiligen Schriften der jeweiligen Religionen, dass es nur eine »wahre« Lehre geben kann, evoziert nicht nur die Frage, was als Heilige Schrift zu gelten hat und wer warum die Autorität zu ihrer Deutung besitzt: »Alle Offenbarungsreligionen wissen sich verpflichtet, Gottes Offenbarung allen Menschen als sein Gebot und seinen Weg zur Wahrheit und zum Heil auszurichten. Sie richten den Wahrheits-, Einheits-und Absolutheits-und Universalitätsanspruch ihrer göttlichen Botschaft konkurrierend an alle Welt und wollen ihn jedermann unverfälscht und unverkürzt vermitteln lassen. Sie unterwerfen deshalb überprüfend jeweils auch alle anderen Religionen ihrer Beurteilung, um deren Lehren über Gott und die Welt, deren Gebote, Glaubens-und Kultformen dezidiert oder reserviert, mit Schärfe oder Betulichkeit zurückzuweisen.« (Heckel 2016: 16) EINLEITUNG | 11 In der Folge kann das Beharren auf der »reinen Lehre«, auf der Schriftautorität, zum Ausgangspunkt maligner und gewalttätiger Formen des Monotheismus führen: 7 »Gefühlte und durch Eifer erarbeitete Gottesnähe suggeriert leicht den Anspruch, den Willen Gottes zu kennen und zu besitzen […] [und] erzeugt die verführerische Suggestion, ein Original Gottes in den Händen zu halten. Es ist kein Zufall, dass die malignen Formen des gewalttätigen Monotheismus regelmäßig mit einem solchen Schriftverständnis einhergehen.« (Nordhofen 2015: 30) So verwundert es nicht, dass sich mit dem Einsetzen der Aufklärung und im Zuge der Säkularisierung im neuzeitlichen Europa die Kritik an den Religionen stetig ausgeweitet hat, was auf die zweite Schwierigkeit unseres Themas verweist, die Frage nach der gesellschaftlichen Rolle der Religion. Einerseits bezog sich die Religionskritik auf die Auseinandersetzung mit Mythen, einzelnen Dogmen und Offenbarungen des Christentums und führte zur Forderung nach einer Vernunftreligion, die »ihr Wissen von Gott und den menschlichen Pflichten allein mit Hilfe der n...
nationen« eine jeweils spezifische Konzeption des Selbst sowie der natürlichen und sozialen Welt (vgl. Taylor 2009), wobei diese »kulturellen Symbolsysteme [..] auf Sinn-und Kontingenzprobleme mit dem Hinweis auf eine transzendente Realität reagieren« (Stolz 2013: 33). Zwar können die zugrundeliegenden Heilsvorstellungen der jeweiligen Religionen differieren, gemeinsam ist ihnen jedoch, dass sie über einen »Heilsweg« und ein »Heilsziel« verfügen. Dabei kommt den heiligen Schriften in der jüdischen, christlichen und islamischen Religion eine besondere Bedeutung zu, die in ihrem Offenbarungscharakter besteht: Auch wenn Gott selbst nicht als Schreiber des jeweiligen Kanons in Erscheinung tritt wird zumindest unterstellt, dass die Hagiographen »durch göttliche Eingebung genau das geschrieben [..] [haben], was Gott wollte« (von Kutschera 1990: 87).Schriftreligionen werden so zu Offenbarungsreligionen und bergen, wie andere Weltanschauungen auch, eine grundsätzliche Problematik: die Frage nach dem inhärenten Dogma, wenn Gottes Wort die alles entscheidende Souveränität besitzt. Der Exklusivitätsanspruch der heiligen Schriften der jeweiligen Religionen, dass es nur eine »wahre« Lehre geben kann, evoziert nicht nur die Frage, was als Heilige Schrift zu gelten hat und wer warum die Autorität zu ihrer Deutung besitzt: »Alle Offenbarungsreligionen wissen sich verpflichtet, Gottes Offenbarung allen Menschen als sein Gebot und seinen Weg zur Wahrheit und zum Heil auszurichten. Sie richten den Wahrheits-, Einheits-und Absolutheits-und Universalitätsanspruch ihrer göttlichen Botschaft konkurrierend an alle Welt und wollen ihn jedermann unverfälscht und unverkürzt vermitteln lassen. Sie unterwerfen deshalb überprüfend jeweils auch alle anderen Religionen ihrer Beurteilung, um deren Lehren über Gott und die Welt, deren Gebote, Glaubens-und Kultformen dezidiert oder reserviert, mit Schärfe oder Betulichkeit zurückzuweisen.« (Heckel 2016: 16) EINLEITUNG | 11 In der Folge kann das Beharren auf der »reinen Lehre«, auf der Schriftautorität, zum Ausgangspunkt maligner und gewalttätiger Formen des Monotheismus führen: 7 »Gefühlte und durch Eifer erarbeitete Gottesnähe suggeriert leicht den Anspruch, den Willen Gottes zu kennen und zu besitzen […] [und] erzeugt die verführerische Suggestion, ein Original Gottes in den Händen zu halten. Es ist kein Zufall, dass die malignen Formen des gewalttätigen Monotheismus regelmäßig mit einem solchen Schriftverständnis einhergehen.« (Nordhofen 2015: 30) So verwundert es nicht, dass sich mit dem Einsetzen der Aufklärung und im Zuge der Säkularisierung im neuzeitlichen Europa die Kritik an den Religionen stetig ausgeweitet hat, was auf die zweite Schwierigkeit unseres Themas verweist, die Frage nach der gesellschaftlichen Rolle der Religion. Einerseits bezog sich die Religionskritik auf die Auseinandersetzung mit Mythen, einzelnen Dogmen und Offenbarungen des Christentums und führte zur Forderung nach einer Vernunftreligion, die »ihr Wissen von Gott und den menschlichen Pflichten allein mit Hilfe der n...
Philosophy of religion is one of the most popular philosophical disciplines at Western and American universities. The concept "philosophy of religion" is also presented in Ukrainian educational system. Nevertheless the essence of the concept in Ukrainian and Western scientific environment is not identical. The exploration of the differences constitutes the relevance of the issue. The main research method is comparative analysis: the work is based on textbooks' analysis from philosophy of religion written in the West in comparison to the national works of religious studies. The main pioneering result reached in the issue is to highlight the conceptual differences of "philosophy of religion" in Ukrainian and Western scientific traditions. In Ukraine philosophy of religion is a philosophic discipline that studies a phenomenon of religion, as in Western and American scientific environment the subject of philosophy of religion is God. The presented difference in approaches depends on the difference of ideological bases. Soviet science of religious studies which dominated in Ukraine for the decades and has still remained impact on the most part of scientific environment was built on Marxist atheism and considered religion not according to human interrelationships with the Highest Being, but as a result of social relationships. In other words religion is a social phenomenon for Marxist religious studies, namely social generated reality. In the West, where philosophy of religion has never been in service to totalitarian ideology, God has remained a subject of the discipline. Western philosophy of religion is close to theology owing to the subject of study which is also explores God. The difference between them is in the research method: philosophy of religion explores God via intelligence, and theology via revelation. Western challenges of philosophy of religion are to explore God via human intelligence. The European tradition endeavors to separate knowledge about God that can be explored by human mind from the knowledge which is presented to human via revelation.
In this paper, I defend a moderately cognitive account of religious beliefs. Religious beliefs are interpreted as “worldview beliefs”, which I explicate as being indispensable to our everyday and scientific practice; my reading is nonetheless distinct from non-cognitivist readings of “worldview belief” which occasionally appear in the literature. I start with a brief analysis of a recent German contribution to the debate which on the one hand (rightly) insists on the priority of epistemic reasons for or against religious beliefs, but on the other hand contends that religious beliefs are worldview beliefs (section 1). This leads me to explicate a special sense of worldview beliefs, as well as their cognitive role (2). After that, I shed some light on a special epistemological characteristic of worldview beliefs, namely the strong involvement of “free certitude” in their acceptance. I explore the implications for the possible role of arguments for worldview beliefs, especially for worldview beliefs concerning theism (3).
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