Ein neuer Weg in der Behandlung depressiver Symptome

Abstract

Körperliche Aktivität wird bei Depressionen als ein wichtiger Teil der therapeutischen Intervention betrachtet. Auch das Felsenklettern oder das Bouldern (Klettern in niedriger Höhe ohne Seil) umfasst viele nützliche E ekte auf Menschen mit Depressionen, die mittlerweile auch in ersten wissenschaftlichen Studien untersucht wurden. D epressionen sind mit einer Einjahresprävalenz von über 3 % eine der häu gsten und am stärksten beeinträchtigenden chronischen Erkrankungen weltweit [1]. Hauptsymptome sind neben der gedrückten Stimmung ein starker Antriebs-und Interessenverlust, meist begleitet von sozialem Rückzug. Neben bewährten psychotherapeutischen und pharmakologischen erapien zeigt sich in vielen Studien ein positiver Ein uss von körperlicher Aktivität [2,3,4,5,6,7,8,9,10]. Klettern als Sportart vereint mehrere potenzielle therapeutische Wirkfaktoren wie Achtsamkeit, emotionale und körperliche Aktivierung und ist daher aus Sicht der Autorinnen ein vielversprechender therapeutischer Ansatz für die Behandlung von Depressionen. Diese Annahme wird durch erste wissenscha liche Studien unterstützt.

Bouldering psychotherapy is effective in enhancing perceived self-efficacy in people with depression: results from a multicenter randomized controlled trial

“…Bouldering, i.e. climbing without ropes or harnesses at moderate heights [ 9 , 10 ], is an activity that can address all of the major sources of perceived self-efficacy according to Bandura [ 1 , 3 ]: Performance accomplishments can be quickly achieved in bouldering even by beginners because much progress and many successes can be achieved not only by gaining strength but especially by developing technique, and participants in climbing groups often have positive experiences right from the beginning [ 11 ]. Through therapeutic guidance, people can attribute such performance accomplishments to their own competencies and abilities and transfer them to everyday experiences.…”