Effektive Lehrerinnen- und Lehrerbildung für das integrierte Fach «Naturwissenschaften»

Abstract

Die vorliegende Studie vergleicht zwei Varianten der naturwissenschaftlichen Lehrpersonenbildung, die integrierte Form, in der das Fach «Naturwissenschaften» studiert wird, und die disziplinäre Form mit den Einzelfächern Biologie, Chemie, Physik. Es werden Daten eines Vignettentests von 344 angehenden Lehrkräften ausgewertet. Erhoben wird die Fähigkeit zur Analyse von Unterrichtssituationen (Vignetten). Die Ergebnisse zeigen, dass beide Ausbildungsformen lernwirksam hinsichtlich der im Vignettentest geforderten Kompetenzen sind. Am Ende des Studiums erreichen Studierende des integrierten Studiengangs signifikant höhere Werte als Studierende des disziplinären Studiengangs. Mit dem Absolvieren des Referendariats (disziplinärer Studiengang) gleichen sich die Werte beider Gruppen an.

Förderung der MINT-Bildung durch hochschultypenübergreifende Zusammenarbeit

“…Zum Beispiel hat eine Bestandserhebung im Kanton Zürich 2009 gezeigt, dass sich Sekundarlehrpersonen in Biologie signifikant besser ausgebildet fühlen als in Chemie und Physik, was ein Grund dafür sein könnte, dass auf der Sekundarstufe I hauptsächlich biologische und so gut wie keine fächerverbindenden Themen behandelt werden(Metzger, 2010). Wenn die Ausbildung zur Lehrperson für «Natur und Technik» auf der Sekundarstufe I aber konsequent integriert erfolgt, das heisst gleichermassen biologische, chemische, physikalische und naturwissenschaftlich übergreifende Inhalte aufweist, erreichen die Absolventinnen und Absolventen signifikant höhere fachdidaktische Kompetenzen als in vergleichbaren disziplinär ausgerichteten Studiengängen(Rehm, Brovelli, Wilhelm & Marx, 2016).…”