Zusammenfassung
Hintergrund: Neben der auditiv-perzeptiven Beurteilung, z?hlen auch objektiv-akustische Methoden als valides Evaluationsmittel f?r die Beurteilung der Stimmqualit?t. Die Spektrografie wird seit ca. 50 Jahren eingesetzt und k?rzlich wurde ein neues Verfahren zur spektrografischen Stimmtypenklassifizierung nach Sprecher et al. (2010) vorgestellt. Das Ziel dieser Studie ist die ?berpr?fung der externen Validit?t beider Messverfahren mit einer gr??eren Stimmenanzahl.
Material und Methoden: Es wurden 300 Stimmaufzeichnungen vom Vokal [a:] verwendet. 270 Aufnahmen stammten von Stimmpatienten mit unterschiedlichen Schweregraden einer Dysphonie und 30 Stimmgesunde. Alle Stimmen wurden von 7 Logop?dinnen nach der RBH-Skala beurteilt und 2 Beurteiler analysierten die Stimmen nach der spektrografischen Stimmtypenklassifizierung.
Ergebnisse: Die Intra- und Inter-Beurteiler-Zuverl?ssigkeit der RBH Parameter ergab nur eine durchschnittlich leichte Zuverl?ssigkeit (kappa=0,234?0,383). Die spektrografische-Beurteiler-Zuverl?ssigkeit war m??ig (kappa=0,457). Die ?bereinstimmungsvalidit?t zwischen den auditiv-perzeptiven Parameter H und B und der spektrografischen Stimmtypenklassifizierung war hoch (H: r=0,746, p=0,000; B: r=0,746, p=0,000), jedoch f?r den Parameter R ergab sich nur eine leichte ?bereinstimmung (r=0,370, p=0,000).
Schlussfolgerung: Die spektrografische Stimmtypenklassifizierung nach Sprecher et al. (2010) scheint eine sinnvolle Erg?nzung zur Beurteilung von Heiserkeit und Behauchtheit und best?tigt die Ergebnisse nach Sprecher et al. (2010). Das Verfahren erm?glicht eine objektivere Beurteilung von Stimmqualit?t f?r die angehaltene Phonation im klinischen Alltag sowie f?r die wissenschaftliche Arbeit.