“…Allerdings war bereits in den 1970er Jahren offensichtlich, dass »Aussagen über den ›Geschlechtscharakter‹ von Mann und Frau […] normative Aussagen [sind] und als solche […] in einem schwer zu erkennenden Verhältnis zur Realität« stehen (ebd.). Und dennoch: In der klinischen Praxis blieben stereotype Erwartungen an die Geschlechtsrollen von Mann und Frau sowohl auf sexualwissenschaftlicher Seite als auch auf Seite der transsexuellen Menschen präsent (u. a. Rüffer- Hesse & Hartmann, 2004;Stuttgarter Erklärung, 2015). So wurde gerade an trans Menschen, die ihre Geschlechtsidentität als unvereinbar mit den körperlichen Geschlechtsmerkmalen erleben und infolgedessen einen »Geschlechtswechsel« anstrebten (Sigusch, 1995), ein Konzept erarbeitet, wie früh biologische und psychische Aspekte der Binarität von Geschlecht determiniert sein sollen (vgl.…”