Die sexualpathologischen, psychiatrisch-psychologischen und gerichtlich-medizinischen Lehren des Hußmannprozesses

Abstract

Mit 5 Textabbildungen~Unter den Sensationsprozessen des verflossenen Jahres hat der Hul~-mannprozeB das Interesse der 0ffentliehkeit am meisten in Anspruch genommen, zum Tell deshalb, weil wieder --wie vorher im Krantzpro-zel~ --Jugendliche die I-Iuuptrolle darin spielten; dann aber auch, weft man gl~ubte, an allen Prozel3beteiligten, insbesondere der Polizei, der Staatsanwaltschaft und dem Gericht, sowie an dem Prozel3verfahren selbst herbe Kritik iiben zu miissen. Auch die Sachverstiindigen sind ihr nicht ganz entgangen.Wenn wit im folgenden zum gleichen Thema das Wort ergreifen, so geschieht es, well uns in diesem Prozel3 eine ganze Reihe yon psychiatrischen, kriminalpsychologischen und gerichtlich-medizinischen Fragen begegnet sind, die erSrtert zu werden verdienen.Wit haben his jetzt mit der VerSffentlichung gezSgert, obwohl wit aul3er den Herren Med.-Rat Dr. Teudt, Gerichtsarzt in Essen, und Dr. Hiltmann, Med.-Rat. bei der l~egierung in Wiesbaden, die einzigei1 Sachverst~ndigen waren, die den Angeklagten selbst untersucht und der ganzen Verhandlung beigewohnt haben 1, weft wir das Urteil mitbenutzen und vor allen Dingen dessen l~echtskraft abwm:ten wollten. Zum besseren Verst~ndnis unserer Ausffihrungen schicken wir eine kurze Zusammen/assung des Tatbestandes voraus: In der Nacht yon I)onnerst~g, den 22. III., zu Freitag, dem 23. III. 1928, morgens genau um 3 Uhr 30 Minuten wnrde der Abiturient Helm. Daube, Sohlx der Eheleute Rek~or D., vor seiner elterlichen Wohnung durch tiefe Halsschnitt-1 Die Arbeit yon M. Hirsch/eld (Med. Welt 1928 und Umschau 19~8) stiitzt sich nur auf Zeitungsmeldungen, ebenso die Arbeit yon Mi~l[er, Die PoHzeipraxis 19~9, 2.