ZusammenfassungIn den letzten Jahren wurden zahlreiche Versuche unternommen, neuere Verfahren zur Messung der Bodenfeuchte zu entwickeln. Die bisher verbreitetste Methode, die Feststellung des Gewichtsverlustes einer Bodenprobe bei 1050, erscheint vor allem aus zwei Gründen für ökologische Untersuchungen nicht ganz befriedigend zu sein1. Durch diese Methode werden Wasservorräte erfaßt, die im Boden in verschiedener Weise so fest gebunden sind, daß sie für die Pflanzen nicht ausnutzbar sind2. Es wird stets die Messung an einem anderen Stück Boden vorgenommen. Orientierende Versuche ergaben jedoch, daß das Porenvolumen und somit die Fähigkeit, Wasser zu speichern, im Boden auf engstem Raum sehr stark wechselt.Von den verschiedenen neueren Methoden scheint das von Bouyoucos und Mick entwickelte elektrometrische Meßverfahren für ökologische Untersuchungen besonders aussichtsreich zu sein. Gemessen wird hierbei der Widerstand von Gipsblöcken, der von deren Wassergehalt abhängt. Je feuchter der Boden ist, um so mehr können sich die Gipsblöcke mit Wasser sättigen und um so geringer ist der Widerstand. Einige Vorteile der Methode von Bouyoucos und Mick für ökologische Untersuchungen lassen sich folgendermaßen zusammenfassen1. Die Gipsblöcke sind ohne erhebliche Kosten in großer Menge herzustellen und lassen sich so unauffällig in den Boden einbauen, daß selbst in unbewachten Freilandstationen eine Durchführung von Dauer‐Untersuchungen möglich wird2. Die Einzelmessung läßt sich relativ rasch durchführen, nachdem erst einmal die Gipsblöcke in den Boden eingebaut sind. Somit sind nahezu gleichzeitige Messungen in verschiedenen Pflanzengesellschaften möglich, soweit die Meßstationen sich nicht in zu großer Entfernung voneinander befindenAllerdings wurden durch kritische Untersuchungen auch Nachteile dieses Meßverfahrens festgestellt. Durch diese werden vor allem Ablesungen in sehr kurzfristigen Zeitabständen an der gleichen Station und Messungen in extremen Boden‐Arten (reiner Sand, Ton) unmöglich gemachtIn Modellversuchen wurde das Ansteigen der Widerstände bei abnehmender Wassersättigung in verschiedenen Bodenarten verfolgtAls weitere Methode wurde die Bestimmung der Bodenfeuchtigkeit durch Wägung einer Dauer‐Bodenprobe entwickelt. Diese Dauer‐Bodenprobe wurde vermittels eines besonderen Apparates nach jeder Messung wieder so eingebaut, daß sie sich in der ursprünglichen Lagerung befand und ein Kontakt mit dem umgebenden Boden gewährleistet warVon April bis Juli sich erstreckende Messungsserien nach der Methode von Bouyoucos und Mick wurden im Botanischen Garten Köln unter Lolium perenne‐Rasen und Schwarzbrache (unbewachsener, in kurzen Zeitabständen gehackter Boden) durchgeführt. Die Bodenfeuchtigkeit schwankt im Lolium‐Rasen erheblich stärker als in der BracheWährend 3 Wochen wurden in einem Lolium‐Rasen Messungen durch Wägung einer Dauer‐Bodenprobe ausgeführtWeitere Untersuchungen erfolgten in Sumpf‐, Rasen‐, Heide‐, Gebüsch‐ und Wald‐Gesellschaften bei Thielenbruch, im Königsforst bei Köln und im Kleinen Walsertal (nördliches Vorarlberg). Die Messungen wurden bei den verschiedensten Wetterlagen vorgenommen. In allen Fällen hat sich die Methode von Bouyoucos und Mick bewährt. Sie scheint ein gutes Bild der Verteilung von den den Pflanzen im Boden zur Verfügung stehenden Wassermengen zu geben. Es ist jedoch notwendig, die oben genannten Nachteile zu beachten und die Ergebnisse unter Umständen, z. B. bei Wechsel der Bodenarten im Profil, kritisch auszuwerten