Die mechanische Drainage des Hautödems

Abstract

Die altbekannte mechanische Drainage hochgradiger Hautödeme gilt auch heute noch bei den meisten Ärzten als eine Maßnahme, die man nur lin äußersten Notfalle bei einer Herzinsuffizienz oder einer Nephrose anwenden soll. Als wesentlichster Nachteil gilt die Gefahr einer Infektion an den Einstichstellen. Dieser Einwand, das muß mit allem Nachdruck betont werden, besteht heute, nach der Einführung der Antibiotika nicht mehr zu Recht. Mit Penicillin und anderen Antibiotika usw. sowie mit strenger lokaler Aseptik läßt sich beim kardialen Ödem eine Infektion praktisch immer verhüten. Das gleiche gilt für das nephrotische Odem, obwohl die Neigung zu Infekten etwas größer sein dürfte. Deshalb haben namhafte Autoren [P. D. White (1), G. Nylin (2) und seine Schule (3)] in letzter Zeit wieder auf den Wert der mechanischen Odemdrainage hingewiesen.Viele Kranke mit einer chronischen Herzinsuffizienz erreichen nach oft jahrelanger Anwendung der Quecksilber-Diuretika ein Stadium, in dem diese Entwässerungsmaßnahmen versagen. Gelegentlich gelingt es, diesen Zustand nach der Aufklärung seiner Entstehungsursachen (z. B. Störungen im Elektrolyt-Haushalt) erfolgreich zu bekämpfen. In anderen Fällen bleibt die Drainage des Odems, abgesehen von einigen komplizierteren und nicht überall anwendbaren Methodén (Peritonaealdialyse u. â.), der einzige therapeutische Ausweg. In diesen Fällen erweist sie sich geradezu als lebensrettend und dies nicht nur in dem Sinne, daß sie dem Kranken noch-eine kurze Verlängerung seiner Lebensspanne verschafft. Vielmehr