ZusammenfassungBei 80 Pferden mit Herzbefunden wurden klinische, elektro-und echokardiographische Nachuntersuchungen im Abstand zur Erstuntersuchung von durchschnittlich vier Jahren durchgeführt (2-11 Jahre). Von diesen Pferden wiesen ca. 2/3 eine oder mehrere Herzklappenrük-kflüsse und ca. 1/3 Herzrhythmusstörungen, zum Teil kombiniert mit Herzklappenrückflüssen, auf. 24 Pferde zeigten bei der Erstuntersuchung einen Mitralklappenrückfluss, acht Pferde einen Aortenklappenrückfluss, sechs Pferde einen Trikuspidalklappenrückfluß, 13 Pferde einen Mitral-und Trikuspidalklappenrückfluss und 10 Pferde hatten entweder einen Aorten-und Mitralklappenrückfluss (n = 6) oder mehr als 2 Klappenbefunde (n = 4). Die übrigen Pferde hatten Vorhofflimmern (n = 10) neben einer oder mehreren Herzklappenrück-flüs-sen oder lediglich Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern: n = 3, Extrasystolen: n = 5) bzw. einen Ventrikelseptumdefekt (n = 1). Klinisch zeigten -mit Ausnahme von zwei Pferden -alle Pferde sowohl bei der Erst-als auch bei der Nachuntersuchung ein ungestörtes Allgemeinbefinden. Bei 31 von 65 nachuntersuchten Pferden mit Herzgeräuschen war der Auskultationsbefund bei der Nachuntersuchung unverändert. Bei acht Pferden war das Herzgeräusch lauter geworden und 16 Pferde hatten ein zusätzliches Herzgeräusch auf der jeweils anderen Körperseite entwickelt. Echokardiographisch trat bei den 80 nachuntersuchten Pferden lediglich eine tendenzielle, nicht signifikante, Vergrößerung des linken und des rechten Vorhofs, des linken Ventrikels sowie der Aorta auf. Der linke Ventrikel von Pferden mit Aortenklappenrückfluss (n = 8), sowie der linke Ventrikel und der linke Vorhof von Pferden mit Mitral-und Aortenklappenrückfluss (n = 6) vergrößerte sich dagegen im Untersuchungszeitraum signifikant. Auffällige Verschlechterungen sowohl der klinischen als auch der echokardiographischen Befunde traten nur bei vier Pferden auf. Sogar 26 Pferde zeigten mit einem großen Untersuchungsabstand zur Erstuntersuchung (6-11 Jahre) keine signifikante Verschlechterung der kardialen Befunde. Die meisten dieser Pferde wurden nach der Erstuntersuchung weiterhin reiterlich genutzt wie zuvor. Die Studie zeigte, dass einerseits nur bei ganz wenigen Pferden eine klinisch manifeste Progression der Herzbefunde erkennbar war und diese andererseits nicht im Zusammenhang mit der Dauer der Erkrankung stand. Außerdem wurde klar, dass Reitpferde mit kleinen Rückflüssen ohne bedeutsame Dimensionsveränderungen und ohne Leistungsinsuffizienz weiterhin auf dem gewohnten Niveau trainiert werden sollten, da sich kontinuierliches Training auf gleich bleibendem Niveau mit hoher Wahrscheinlichkeit positiv auf den kardiologischen Zustand auswirkt bzw. nicht zu bedeutsamen Verschlechterungen der Befunde geführt hat. Diese Pferde sollten allerdings regelmäßig kardiologisch nachuntersucht werden, da in Einzelfällen deutliche Verschlechterungen des Herzstatus vorkommen können. Da es sich bei dem Patientengut dieser Arbeit vornehmlich um Freizeit-, Dressur-und Springpferde handelte, die ...