Die Kristallstruktur des Antimonfluoridchlorids „Sb₂F₄Cl₅”︁ = [SbSbF₁₁Cl₁₄]+[Sb₂F₅Cl₆]⁻

Abstract

Läßt man SbF2Cl3 im geschlossenen Gefäß lange Zeit liegen, so bildet sich die Titelverbindung in grob‐kristalliner Form. Sie kristallisiert monoklin in der Raumgruppe C2/c mit den Gitterkonstanten a = 1843, b = 1251, c = 1847 pm und ß = 97,3°. Die Kristallstruktur wurde mit Hilfe von Röntgenbeugungsdaten aufgeklärt und bis zu einem Zuverlässigkeitsindex von R = 8,6% für 1956 beobachtete Reflexe verfeinert. In der Struktur liegen Kationen [(SbF2Cl3FSbFCl3FSbCl)2F]+ und Anionen [SbF2Cl32F]‐ vor; zwei der sechs Sb‐Atome des Kations sind als dreiwertig anzusehen. Die Verknüpfung der Sb‐Atome im Kation wie im Anion erfolgt über Fluorobrücken mit SbFSb‐Winkeln zwischen 140 und 166°. kation und Anion sind deutlich miteinander assoziiert, indem die terminalen Fluoroatome des Anions schwach an die dreiwertigen Sb‐Atome des Kations koordiniert sind; jedes dieser Sb‐Atome ist außerdem noch an ein F‐Atom desselben Kations und an ein F‐Atom des Nachbarkations koordiniert, so daß jedem Sb (III) die Koordinationszahl 8 zukommt (3 kovalente Bindungen und 5 schwächere Koordinationen); durch die Assoziation zum Nachbarkation entstehen unendliche Ketten längs der c‐Achse.