Die chirurgische Schmerzbekämpfung, insbesondere die Chordotomie beim inoperablen Karzinom^*

Abstract

Seit 3 Jahren betreibt die I. Chirurgische Abteilung des Urbankrankenhauses eine systematische ,,Schmerzchirurgie". Hierbei stellte sich sehr früh heraus, daß wir uns nicht auf operative Indikationen und Eingriffe beschränken durften. Die Schmerztherapie ist kein einseitig operatives Problem; jedes In-den-Vordergrundstellen operativer Tendenzen würde zu dem gleichen Resultat führen wie auf anderen Gebieten der heutigen Neurochirurgie: nach einem zu optimistischen Aufstieg würde ein konservativer Rückschlag eintreten, den eine richtig begrenzte Schmerzchirurgie nicht verdient hätte. Vorbedingung ist mithin eine möglichst enge und gewissenhafte Indikationsstellung. Indikation Die Indikation bei der Schmerzbehandlung muß ausgehen nicht vom Ort, sondern von Art und Ursache des Schmerzes. Das Beispiel der schmerzhaften Gelenkerkrankungen gibt hier einen Hinweis nicht nur auf die verschiedenartige Pathogenese des Schmerzes, sondern auch auf das ebenso verschiedenartige Verhalten gegenüber der Therapie. Es Ist ja kein Zufall, ob ein Gelenkschmerz auf Salizyl, Atophan oder Jod, ob er auf Wärme oder Kälte, auf Heißluft oder Moorpackung reagiert. Hier, in der Ausarbeitung dieser Zusammenhänge und ihrer Ursachen liegt der Schwerpunkt der Schmerztherapie und des Schmerzproblems.