Die Chemie von Spinnengift und Spinnseide

Abstract

Spinnen umgibt aufgrund ihrer räuberischen und versteckten Lebensweise eine Aura des Gefährlichen und Geheimnisvollen. So glaubte man im Altertum, Spinnen seien aus dem Blut eines Ungeheuers hervorgegangen, und im Christentum hielt man sie für Symbole des Satans. Nur die Kreuzspinne galt wegen ihres sichtbaren Zeichens als glückbringendes Tier, das Haus und Hof vor Blitzschlag bewahrte. Zum erfolgreichen Überleben entwickelten die Spinnen ein ausgefeiltes System, das auf den Gebrauch von Gift und Spinnseide aufbaut. Ausgehend von den ersten Untersuchungen Anfang dieses Jahrhunderts und weiteren in den fünfziger Jahren gelang es erst in neuerer Zeit, die Chemie sowohl der Seide als auch der Gifte zu enträtseln. Dabei zeigte sich, daß neben Proteinen und Protein‐Toxinen niedermolekulare Verbindungen sowohl im Gift als auch auf der Seide vorkommen. Gerade bei diesen kleineren Molekülen finden sich Strukturen, die sonst in der Natur nicht auftreten. Aus diesem Grund werden hier besonders die niedermolekularen Inhaltsstoffe der Spinnseide und des Spinnengiftes sowie ihre Funktion behandelt werden.

High-Performance Fibers from Spider Silk

“…Orb‐web spiders produce up to seven different types of silk, which are optimized for different applications in net spinning or cocoon wrapping 1, 3. One of the best‐investigated spider silks is the one in the dragline, because of its interesting mechanical properties.…”

“…One of the best‐investigated spider silks is the one in the dragline, because of its interesting mechanical properties. The nonprotein content of this silk is <1 %,3 so that investigations on the molecular origins of its mechanical properties can focus on the fiber protein itself. The silk of a dragline usually contains more than one type of protein, however.…”

Small Molecules from Spiders Used as Chemical Probes

“…Biosynthetic studies confirmed that all these structures, compounds 1 – 5 , are found in the noctuid moth Trichoplusia ni (Noctuidae) 18. Similarly, ( Z )‐octadec‐11‐enyl acetate ( 6 ), which is structurally closely related to 2 , 4 , and 5 was identified as a sex pheromone in flies,21 and was subsequently isolated from the webs of Linyphiid spiders 10. Compounds 7 and 8 are also known female moth sex pheromones from Tetanolita mynesalis ;22 and although these have not yet been isolated from spiders, compelling evidence suggests that the Bolas spider Mastophora hutchinsoni may produce the compounds.…”

“…The subjects covered as well as the structure of this Minireview article are reminiscent of the excellent full Review by Schulz published in this journal in 1997,10 and may therefore be regarded as an update of said review.…”

Niedermolekulare Verbindungen aus Spinnen als chemische Sensoren

“…Die Themen und der Aufbau dieses Kurzaufsatzes erinnern an den ausgezeichneten Aufsatz von Schulz, der 1997 in dieser Zeitschrift veröffentlicht wurde,10 und können daher als Aktualisierung dieser Übersicht betrachtet werden.…”