Angedtandte Chemie 47. Jahrg. 1934. Nr. 461 nicht nur gegen dieses Praparat, sondern auch eine gewisse Festigkeit gegen Tryparsamid unld die ihm nahestehenden Phenylarsinsaurederivate erzielt wird, bewirkte zwar das Arsenpyridinpraparat BR 1 eine Festigung der Trypanosomen gegen Tryparsamid, die Vwbehandlung rnit Tryparsamid aber nur eine geringe Resistenzerhohung gegen BR 1; vom Praparat BR 23 wurde der tryparsamidfeste Stamm sagar gerade so stark beeinfldt wie der Ausgangsstamm. Die beiden ArsenpyrSdinpraparate BR1 un'd BR23 mussen tdaher allem Anschein nach ebenso wie das Arsenophenylglycin uber Affinitaten zurn Trypanosomenprotoplasma verfugen, welche dem Tryparsamid und anderen Derivaten der Phenylarsinsaure fehlen. Da aber der gegen BR 1 gefestigte Stamm durch Arsenophenylglycin noch cdeutlich beeinflufit wurde, miissen die Angriffspunkte der Arsenpyridinverbindungen auch von denen des Arsenophenylglycins zum Teil verschieden sein.Zusammenfassenld lafit sich 'demnach auf Grund iinserer Versuche sagen, dai3 die AEfinitaten der Arsenpyrimdinverbinldungen BR 1 und BR 23 zum Trypanosomenprotoplasma rnit denen des Tryparsamides und der diesem gleichzustellenden Derivate der Phenylarsinsaure sowie denen des Arsenophenylglycins nur zum Teil iibereinstimmen. Im Sinne der Ehrliehschen Chemoceptorentheorie verfugen die beiden genannten Arsenpyridinverbhdungen ebenso wie das Arsenophenylglycin iiber ,,sekundare Haptophore", die aber von denen des Arsenophenylglycins verschieden sind; da das Praparat BR 20 diese Besonderheit nicht aufweist, ware es denkbar, dai3 es sich hierbei um die 2-Pyridon-Gruppierung handelt. Vem praktischen Standpunkt aus ist diese F a tstellung insofern wichtig, als dadurch offenbar eine weitere Moglichkeit gegeben ist, auch bei Vorliegen von Erregern, welche eine Festigkeit gegen Tryparsamid, Atoxyl, Neosalvarsan und dergleichen aufweisen, noch eine Heilwirkung zu erzielen. L i t e r a t u r v e r z e i c h n is.