Die berufliche Praxis von Hebammen in der ambulanten Wochenbettbetreuung

Bedürfnisorientierung: Theoretische Ansätze und Empfehlungen für die Praxis

“…In Deutschland existiert bisher noch keine Leitlinie zur postpartalen aufsuchenden Wochenbettbetreuung. Hilfreich könnte diesbezüglich auch die Entwicklung und Umsetzung eines evidenzbasierten Expert*innenstandards als qualitätsorientierter Rahmen für die Wochenbettbetreuung sein, welcher konkrete Handlungsempfehlungen für die professionelle Praxis enthält [39].…”

“…An theoretischen, hebammenwissenschaftlichen Modellen für die Wochenbettbetreuung mangelt es bisher in Deutschland [40]. Simon zeigt in ihrer Studie zur ambulanten Wochenbettbetreuung, dass diese ein komplexes Handlungsfeld darstellt, welches nur begrenzt standardisierbar ist, heterogen gestaltet wird und von der individuellen Handlungskompetenz der einzelnen Hebamme abhängt [39].…”

“…Das Wochenbett als Phase der körperlichen und psychischen Regeneration nach Schwangerschaft und Geburt ist für Frauen und deren Kinder mit einem gesundheitlichen Versorgungsbedarf verbunden [11,37,39]. Für die Familiengesundheit stellt die Bewältigung der Übergangsphase zur Elternschaft einen bedeutsamen Faktor dar.…”

Viele Hände, ein Ziel: interprofessionelle Zusammenarbeit im Wochenbett

“…Während die Kooperation von Hebammen innerhalb der ei genen Berufsgruppe als unterstützend empfunden wird, gibt es für die interprofessionelle Zusammenarbeit im Kontakt mit anderen Berufsgruppen aus deren Sicht Verbesserungs bedarf, insbesondere in Bezug auf gemeinsame inhaltliche Absprachen aller Akteur*innen [ 19 ] . Ausgehend von der her vorgehobenen Position der Hebamme im Wochenbett wurden vielfach die Auswirkungen der Rahmenbedingungen auf die Hebammenarbeit beleuchtet, besonders vor dem Hintergrund, dass die Nachfrage nach Hebammenleistungen gestiegen ist, bei gleichzeitigem Mangel an Hebammen.…”

“…Laut Simon zeichnet sich professionelles Handeln im Wochenbett durch eine umfassende Einschätzung der jeweiligen Betreuungssituationen aus sowie der Fähigkeit, fallangemessene Entscheidungen zu treffen [19]. Die Komplexität ergibt sich dabei aus den mehrdimensionalen Aufgabenbereichen im Tätigkeitsfeld und somit auch aus der Umsetzung der interprofessionellen Zusammenarbeit [24].…”