Die bakterielle unspezifische “pyogene” Spondylodiszitis

Abstract

ZusammenfassungAus einer Reihe von Gründen nimmt die Häufigkeit der unspezifischen bakteriellen ,,pyogenen“ Spondylodiszitis zu. Verschiedenste Risikofaktoren und Komorbiditäten erhöhen das Erkrankungsrisiko. Trotz verbesserter und z. T. standardisierter Diagnosealgorithmen erfolgt die Diagnose häufig mit einer gewissen Verzögerung. Je nach Befund und Allgemeinzustand ist eine konservative oder operative Therapie abzuwägen. Eine, wenn möglich gezielte und ausreichend lange Antibiotikatherapie ist obligat, dabei kommt einem Erregernachweis eine hohe Bedeutung zu. Das Ziel der Therapie ist eine Ausheilung der Infektion bei einer gut belastbaren, schmerzarmen bzw. schmerzfreien Wirbelsäule ohne neurologische Defizite. Dafür gibt es heute eine Reihe therapeutischer Ansätze. Trotzdem ist die Erkrankung mit einer erhöhten Mortalität und einer relevanten Morbidität verbunden.

Welche Parameter haben Einfluss auf den stationären Verlauf bei Patienten mit Spondylodiszitis?

“…Die Letalität liegt heute immer noch zwischen 2 und 17 % [1,3,4,[6][7][8]. Insgesamt ist die Spondylodiszitis mit einer Inzidenz von 1:100.000 Bewohnern/ Jahr eine seltene Erkrankung [6,[9][10][11]. Die häufig unspezifischen Symptome, wie belastungsunabhängige und nächtliche Rückenschmerzen, Fieber und radikuläre Beschwerden, erschweren eine schnelle Diagnosestellung mit frühzeitiger Therapie, sodass die Spondylodiszitis häufig erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird [1,[3][4][5][6]8].…”

“…Prognostische Kriterien sind bisher unzureichend untersucht. Bisher gibt es lediglich Hinweise darauf, dass das hohe Alter hinsichtlich der erhöhten "Inpatient"-Mortalität und Einjahresmortalität mit einer schlechteren Prognose einhergeht [11]. Außerdem haben das Alter über 75 Jahre, ein Nachweis von S. aureus sowie das Versagen der antibiotischen Therapie negativen Einfluss [5].…”

“…Nicht überraschend ist dagegen, dass die Verstorbenen signifikant älter waren als Überlebende (p = 0,008), wobei die Mortalität bei den über 70-Jährigen auf 17,5 % anstieg. Die Einstellung der optimalen Antibiotikatherapie bei Älteren scheint schwieriger zu sein [11] [4][5][6]. Signifikante Assoziationen zeigten sich bezüglich des Geschlechts nur im Zusammenhang mit der Notwendigkeit einer intensivmedizinischen Betreuung.…”

Spinal Tuberculosis

“…-Unterernährung mangelnde Hygiene eingeschränkte medizinische Betreuung ▪ Endemiegebiete Aufgrund der unspezifischen und oft diskreten initialen Symptomatik kommt es, wie auch von den unspezifischen Spondylodiszitiden bekannt, häufig zu Diagnoseverzögerungen [7,20,25]. Insbesondere die tuberkulöse Spondylitis kann so langedeutlich länger als die unspezifische pyogene Spondylodiszitisinapparent verbleiben und erst durch resultierende Fehlstellungen bzw.…”

“…All necessary measures such as decompression and correction must be carried out 5 , 20 , 25 . The specific operative procedure (anterior, posterior, combined) is discussed in the literature 14 .…”