Der Beitrag zu diesem Band versteht sich als Überblick über jene metatheoretischen Kategorien und methodologischen Prinzipien der Dokumentarischen Methode und Praxeologischen Wissenssoziologie, die aus der Perspektive des Autors als Rahmenkonzeption einer Dokumentarischen Schulforschung geeignet sind. Die Metatheorie der Praxeologischen Wissenssoziologie ist kein Hypothesengebäude. Ihre theoretischen Kategorien haben wesentlich die Funktion eines Tertium Comparationis, welches den Vergleich, also die komparative Analyse strukturiert und sich ebenso in dieser zu bewähren hat. Diese ist zugleich auch zentrales Prinzip der Dokumentarischen Methode. Theorie und Methode sind untrennbar miteinander verbunden. Leitdifferenz der Theorie ist das Spannungsverhältnis zwischen zwei unterschiedlichen Dimensionen des Wissens: dem eher expliziten (propositionalen) Wissen mit seiner Struktur von (normativen) Erwartungen und Imaginationen sowie theoretisierenden Reflexionen über die eigene Praxis versus einem eher impliziten (performativen) Wissen, welches als handlungsleitendes Wissen mit seinen praktischen Reflexionspotentialen in die Praxisvollzüge selbst eingelagert ist. Mit diesem Beitrag geht es dem Autor nicht zuletzt auch darum, Perspektiven dahingehend zu eröffnen, theoretische Kategorien und methodische Verfahren, die bisher an anderen Gegenstandsbereichen entwickelt und erprobt worden sind, nunmehr erkenntnisgenerierend für den Bereich der Schulforschung fruchtbar zu machen. (DIPF/Orig.)