Deutsche unterbringungsrechtliche Praxis auf Bundes- und Länderebene nach Einführung des Betreuungsgesetzes (1992 - 2009)

Abstract

The continuous increase of coercive psychiatric measures in consequence to the change in the Guardianship law suggests that this change has influenced the practice. The differences at federal and state levels, and the sharper rise in the former East Germany by lower rates in comparison to the former West Germany need an explanation, as well as the fact that the rate of involuntary admissions is associated at least in the former East Germany with economic conditions.

Does deinstitutionalisation work? Relationships between psychiatric outpatient and inpatient care provision in a rural German catchment area

“…For this reason cooperation with legal guardians, institutions, authorities and especially judges is a constructive way to decrease admissions and search for alternatives to involuntary admissions. Such cooperation seems to be more difficult within the realm of commitment law, owing to autonomous police work and the emergence of acute situations primarily independent of medical professionals, because of their shift work schedules, different settings and different legal frames and because communication with patients is so difficult [41] . Therefore the avoidance of involuntary admissions by police is a more difficult matter, especially when there is a lack of professionals on duty to assess police and on-site carers [26] .…”

Auswirkungen des Betreuungsgesetzes im wiedervereinigten Deutschland (1992–2009)

“…Es besteht ein Zusammenhang zwischen der Steigerung der jährlichen Anzahl neu errichteter Betreuungen und den Unterbringungsraten im Rahmen der Betreuung, welche an anderer Stelle von den Autoren zusammen mit der Entwicklung öffentlich-rechtlicher Unterbringungen nach den Psychisch-Kranken-Gesetzen der Bundesländer untersucht wurde [28,29]. Die föderalen Unterschiede beim Unterbringungsrecht machen eine Interpretation der länderspezifischen Unterschiede bei den gezeigten Entwicklungen schwierig.…”

“…Das Prinzip der Rehabilitation verlangt, dass die Betreuung darauf ausgerichtet ist, die Defizite der betroffenen Menschen -soweit möglich -zu beseitigen und sie in [27]. Auch die Frage einer möglichen Zunahme von Zwangsaufnahmen im Rahmen der Betreuung ist in den letzten Jahren sehr kontrovers diskutiert worden bei tatsächlicher Inkrementierung der absoluten Häufig-keiten und der Raten, jedoch relativer Stagnation der Quoten [20,21,23,24,28,29]. Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit ist aber die gleichberechtigte Untersuchung der Entwicklung verschiedener Betreuungsparameter im wiedervereinigten Deutschland nach Einführung des neuen Betreuungsrechtes, um für die Praxis relevante Tendenzen aufzuzeigen.…”

Das Fallregister für Zwangsmaßnahmen nach dem baden-württembergischen Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz: Konzeption und erste Auswertungen

“…Für Deutschland wird der Anteil unfreiwilliger Aufenthalte an der Gesamtzahl stationärer Klinikaufenthalte mit 10 -12 % angegeben [8]; dieser Anteil zeigte sich im Zeitraum von 1994 -2009 als stabil [9]. Mechanische freiheitsbeschränkende Maßnahmen werden in Deutschland bei 3 -8 % der Behandlungsfälle in psychiatrischen Krankenhäusern eingesetzt [8,10,11].…”