Nicht immer sind es die klassischen Infektionserreger, die uns in der Praxis erwarten. Um unspezifische und respiratorische Symptome sicher diagnostizieren zu können, ist eine gezielte Diagnostik hilfreich. Frischen Sie Ihr Wissen auf.Infektionskrankheiten beim Kaninchen spielen eine große Rolle im Leben eines jeden Tierarztes. Neben den klassischen Infektionserregern kann sich ein Kaninchen aber auch mit anderen Erregern infizieren und den Tierarzt somit vor ein Rätsel stellen. Der folgende nach Symptomkomplexen und Erregerarten geordnete Überblick informiert über typische und untypische Infektionserreger beim Kaninchen, die vorwiegend systemische und/oder respiratorische Symptome verursachen.
Überblick über diagnostische SchritteDer erste Schritt zu einer sicheren Diagnose ist eine ausführliche Anamnese. Als wichtige Fragen gelten Haltung (Einzel-oder Gruppenhaltung, Neuzugänge), Alter, Impfstatus und besondere Ereignisse. Eine umfassende klinische Untersuchung ist genauso essenziell wie die labordiagnostische Absicherung. Die Wahl von Probenmaterial, Gewinnung und Nachweisverfahren ist abhängig von der vermuteten Infektion. Man unterscheidet direkte und indirekte Erregernachweisverfahren.
Direkter ErregernachweisDer direkte Erregernachweis erfolgt je nach Erreger (Bakterien, Viren, Protozoen, Pilze) und zur Verfügung stehendem Material (Blut, Kot, Urin, Spülflüssigkeit, Abstrich etc.) über kulturelle Anzüchtung, immunologisch über Enzymimmunoassays oder über die Polymerasekettenre-