“…So kritisiert bereits Liebau (1987), bezugnehmend auf Bourdieus und Passerons Entwurf einer rationalen Pädagogik (1971) und die Collège de France-Vorschläge (1985), die dortige funktionalistische Auffassung von Bildung, bei der die Möglichkeit der Selbst-Entwicklung und autonomen Selbstverwirklichung des Individuums unberücksichtigt bleibe (Liebau, 1987, S. 152), sowie die dort fehlende Perspektive der pädagogischen Praxis in Interaktion und praktischen Handeln (Liebau, 1987, S. 150) (Liebau, 1987;Bauer, 2012;. Vor allem das Fehlen eines "gehaltvollen Subjektbegriffes" (Rieger-Ladich, 2005, S. 285) oder auch die durch das dialektisch angelegte Verhältnis zwischen Habitus und objektiven Lebensbedingungen implizierte "Entthronung des souveränen Subjektes" (Höhne, 2013, S. 266) haben im erziehungswissenschaftlichen Diskurs vielfältige kritische Reaktionen hervorgerufen (Liebau, 2006;Höhne, 2013). Auch Bourdieus allzu grobes Sozialstrukturmodell mit der Unterteilung in drei Klassenfraktionen ist angesichts des gesellschaftlichen Wandels und der zunehmenden Umstellung auf kulturelles Kapital als nicht mehr zeitgemäß kritisiert worden, insbesondere sei hier eine stärkere horizontale Differenzierung von Nöten (u. a.…”