Mittels des Mikroskopes werden wohl immer noch nur in seltenen Fallen quantitative Untersuchungen ausgefiihrt, obgleieh die Praxis oft genug Fragen stellt, welche nur mittels einer quantitativen mikroskopischen Analyse beantwortet werden kSnnen.Solche Aufgaben sind z. B. die quantitative Bestimmung zweier verschiedener St~rke-oder Mehlsorten in einem Gemische; die quantitative Bestimmung yon Pflanzenpulvern in durch diese verf~lschten Gewfirzpulvern, pulverfSrmigen Arzneimitteln oder Futtermitteln. Ffir derartige Untersuehungen babe ich eine Methode schon frfiher in meinem Buche ,,Die Grundlagen und Methoden fiir die mikroskopische Untersucbung der Pflanzenpulver" (t901, S. 125) beschrieben. Die Prinzipien dieser Methode sind die fotgenden: Ffir das Pulver, dessen in einem anderen Pflanzenpulver enthaltene Menge zu bestimmen ist~ wird zuerst ein brauchbares M e 1~ e 1 e m e n t ausgewiihlt, welches einwandfrei erkennbar und mikroskopisch ziihlbar ist. Ein solches Mel~element mul~ leicht eharakterisierbar und ann~hernd gleich grol~ in alien seinen Individuen sein und in dem Pulver stets in ann~hernd gl e i c h e r M e n g e v o r k o m m e n. S~rkekSrner, AleuronkSrner, PollenkSrner, SpMt-5ffnungen, Sklerenehymzellen, I-Iaare, Sekretzellen etc. kSnnen unter Umstfinden als Me~elemente branehbar sein. Ffir Maisstiirke kSnnen wit z. B. die GroBkSrner w~hlen, d. h. KSrner dieser St~rke, welche grSI3er als 9 Mikromillimeter sind, wenn wir den Gehalt einer mit Maisstiirke versetzten Reisst~rke all Maisstarke quantitativ bestimmen wollen. Hierauf wird ffir das Mel~element die Normalzahl bestimmt, z. B. die :Normalzahl fiir die Grol~kSrner der Maissffirke.ttierzu gebraucht man eine Z~ihlkammer yon 0,2 mm Tiefe, auf deren Boden ein Netzmikrometer mit quadratischen Maschen yon 0,05 mm Seitenl~nge eingeritzt ist. Das Volumen fiber jedem Quadrate betr~gt demnach 0,0005 ccm.Die :Normalzahl (g) sagt bei dieser Methode aus, wieviel Mel~elemente auf 16 Quadrate der Z~hlkammer fallen, wenn man die Kammer mit einem Gemisehe yon 50 ccm Glycerin und 1 g des trocknen Pulvers fiillt, dessen Mel~element in N. 09.