2003
DOI: 10.1007/s11577-003-0085-6
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Deinstitutionalisierung des Religiösen und Religiöse Individualisierung in Ost- und Westdeutschland

Abstract: Zusammenfassung: Die religionssoziologische Individualisierungs-und Privatisierungsthese Thomas Luckmanns, die in der deutschsprachigen Religionssoziologie breite Beachtung findet, setzt sich kritisch von der Säkularisierungstheorie ab. Sie behauptet, dass es in letzter Zeit nicht zu einem gesellschaftlichen Bedeutungsverlust von Religion, sondern zu einem Prozess der Individualisierung des Religiösen gekommen sei, in dessen Gefolge individuell entworfene, synkretistische, nicht-institutionalisierte Sinnstiftu… Show more

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“…Overall, a decline in the importance of institutional religion in European countries has been reported (Jagodzinski and Dobbelaere 1993). There are signs that individual (personal) religion is also on the decline in Germanspeaking countries (e.g., Nicolet and Tresch 2009;Pollack and Pickel 2003). A similarity seems to be that the majority of persons living in the U.S.A. and German-speaking countries identify themselves as being of the Christian faith.…”
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confidence: 99%
“…Overall, a decline in the importance of institutional religion in European countries has been reported (Jagodzinski and Dobbelaere 1993). There are signs that individual (personal) religion is also on the decline in Germanspeaking countries (e.g., Nicolet and Tresch 2009;Pollack and Pickel 2003). A similarity seems to be that the majority of persons living in the U.S.A. and German-speaking countries identify themselves as being of the Christian faith.…”
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confidence: 99%
“…Die Tatsache, dass sich der Anteil Konfessionsloser in der DDR, der 1950 nicht mehr als 5-8 % betrug, bis 1989 auf etwa 70 % erhöht hat (Pollack 2000, S. 2), zeigt, dass die Ablehnung und Sanktionierung religiöser Bewegungen in der DDR drastische Konsequenzen hatte. Nach den vorliegenden Studien finden sich zudem keine Anzeichen für eine Revitalisierung des Religiösen in Ostdeutschland seit der Wiedervereinigung; im Zuge des allgemeinen Säkularisierungstrends zeigt sich vielmehr eine weitere Abnahme der konfessionellen Bindungen in den neuen Bundesländern (Jagodzinski 2000;Pollack 2000;Pollack und Pickel 2003).…”
Section: Potenzielle Unterschiede Zwischen Ost-und Westdeutschlandunclassified
“…Diese "negative" religiöse Sozialisation könnte sich bis in die Nachwendezeit auswirken, da die Anreize zur Verstärkung der Kirchlichkeit, die von verschiedenen biografischen Ereignissen wie der Familiengründung ausgehen, in Ostdeutschland in verringertem Maße wahrgenommen werden. Ein religiös aktives Leben sollte darüber hinaus in den neuen Bundesländern in verringertem Maße zu sozialer Anerkennung führen, da Religion und Kirche hier mittlerweile eher eine abseitige Stellung einnehmen (Pollack und Pickel 2003).…”
Section: Potenzielle Unterschiede Zwischen Ost-und Westdeutschlandunclassified
“…Bei diesen und den folgenden Generationen kann davon ausgegangen werden, dass aufgrund der größeren Durchlässigkeit sozialer Schranken klassen-und milieukonformes Wahlverhalten weniger stark ausgeprägt ist als bei Wäh-lern, deren politische Sozialisation in den 1950er Jahren oder früher stattgefunden hat (vgl. Pollack und Pickel 2003;hegelich und Meyer 2008, S. 129-132). Auch die Analyse des Einflusses sozialstruktureller Determinanten der Parteipräferenz in West-und Ostdeutschland von Pappi und Brandenburg (2010) macht unter anderem deutlich, dass es bei katholischen Kirchgängern der jüngeren Generation eine nachlassende Tendenz zur Wahl der CDU/CSU gibt.…”
Section: Zur Theoretischen Einordnung Interessenorientierten Wählensunclassified