Zusammenfassung: der beitrag untersucht mit daten des Sozio-oekonomischen Panels und Fixed-Effects-Regressionsmodellen die Veränderung der Kirchgangshäufigkeit im Lebensverlauf. Im Zeitraum 1992-2007 ist altersübergreifend ein leichter Rückgang zu beobachten. Dieser im Sinne einer Säkularisierung interpretierbare Periodeneffekt wird durch einen positiven Alterseffekt konterkariert. Der positive Einfluss des Lebensalters schwächt sich jedoch mit fortlaufender Kalenderzeit tendenziell ab. Dies kann ebenfalls als eine Form von Säkularisierung interpretiert werden. Vertiefende Analysen zeigen, dass der Übergang in den Ruhestand sowie in Westdeutschland die erste Eheschließung, Kinder im Schulalter und eine Verwitwung, jeweils zu einem Anstieg der Kirchgangshäufigkeit beitragen und den positiven Alterseffekt somit teilweise vermitteln. Eine Erhöhung des individuellen Bildungsniveaus und Erwerbsumfangs, die erste Scheidung (in Westdeutschland) und der Übergang in eine nichteheliche Lebensgemeinschaft (in Ostdeutschland) wirken dem positiven Alterseffekt jedoch entgegen und verstärken somit den altersübergreifenden Säkularisierungstrend.
Schlüsselwörter: Religiosität · Kirchgangshäufigkeit · Lebensverlauf · Familienzyklus · SäkularisierungAbstract: Using data from the German Socio-Economic Panel and fixed-effects regression models, this paper examines church attendance rates across the life course. For 1992-2007, the overall frequency of churchgoing shows a slight decrease (secularization). This period effect is continuously thwarted by a positive age effect. However, this positive age effect becomes weaker over the recent years which also might be interpreted as a kind of secularization. In-depth analyses show that, in West Germany, the age-specific increase of church attendance rates is paralleled by gradual increases in the frequency of churchgoing after transition into first marriage, when children reach school-age and after the transition to widowhood. However, reaching a higher